Münchener Post - Vereinte Nationen fordern Öffnung weiterführender Schulen für Mädchen in Afghanistan

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Vereinte Nationen fordern Öffnung weiterführender Schulen für Mädchen in Afghanistan
Vereinte Nationen fordern Öffnung weiterführender Schulen für Mädchen in Afghanistan / Foto: - - AFP/Archiv

Vereinte Nationen fordern Öffnung weiterführender Schulen für Mädchen in Afghanistan

Die Vereinten Nationen haben die in Afghanistan regierenden radikalislamischen Taliban am Jahrestag der Schließung weiterführender Schulen für Mädchen aufgefordert, die Entscheidung rückgängig zu machen. "Mädchen gehören in die Schule. Die Taliban müssen sie wieder reinlassen", schrieb UN-Generalsekretär António Guterres am Sonntag im Onlinedienst Twitter.

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Das im September 2021, wenige Wochen nach der Machtübernahme der Taliban, in Kraft getretene Verbot schade einer ganzen Generation von jungen Frauen und dem Land, sagte Markus Potzel von der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama). "Das ist ein tragischer, beschämender und völlig vermeidbarer Jahrestag." Es gebe weltweit kein vergleichbares Verbot.

Seit der Einführung des Verbots seien mehr als eine Millionen Mädchen und junger Frauen ihrer Bildung beraubt worden, erklärte die Unama. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef geht sogar davon aus, dass es rund drei Millionen Mädchen und jungen Frauen in Afghanistan untersagt ist, eine weiterführende Schule zu besuchen.

Nach ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 versprachen die Taliban zwar ein gemäßigteres Vorgehen als während ihrer Herrschaft zwischen 1996 und 2001. In den vergangenen zwölf Monaten wurden jedoch insbesondere die Rechte von Frauen und Mädchen massiv eingeschränkt.

Im März öffneten die Taliban alle weiterführenden Schulen für Mädchen zunächst - schlossen sie aber nur Stunden später erneut. Einige wenige öffentliche Schulen werden in Teilen des Landes auf Druck örtlicher Stammesführer und Familien weiter betrieben. In den meisten Provinzen bleiben sie jedoch geschlossen - so auch in der Hauptstadt Kabul und in Kandahar, dem faktischen Machtzentrum der Taliban.

A.Fischer--MP