Münchener Post - Mehr als vier Jahre Haft nach Unfall mit drei Toten in Schleswig-Holstein

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Mehr als vier Jahre Haft nach Unfall mit drei Toten in Schleswig-Holstein
Mehr als vier Jahre Haft nach Unfall mit drei Toten in Schleswig-Holstein / Foto: JENS SCHLUETER - AFP/Archiv

Mehr als vier Jahre Haft nach Unfall mit drei Toten in Schleswig-Holstein

Wegen eines Unfalls mit drei toten Fußgängern hat das Kieler Landgericht einen 26-jährigen Autofahrer zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wurde am Mittwoch unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verhängt, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

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Der Mann hatte im Januar vergangenen Jahres auf einer Landstraße in Schleswig-Holstein in der Nähe von Neumünster in einer Kurve die Kontrolle über sein Auto verloren und drei Fußgänger erfasst, die gemeinsam auf dem Gehweg neben der Fahrbahn unterwegs waren. Ein 34-Jähriger und seine 30-jährige Lebensgefährtin starben sofort, eine 27-jährige Bekannte des Paars erlag einen Tag später ihren Verletzungen.

Laut Anklage rammte der Fahrer außerdem mehrere Poller, ein Verkehrsschild und einen Baum. Demnach verlor er wegen "überhöhter Geschwindigkeit" die Kontrolle über sein Auto, zudem stand er unter Drogeneinfluss und war ohne Führerschein unterwegs. Dieser war ihm zuvor entzogen worden.

Das Gericht verurteilte den 26-Jährigen deshalb auch wegen unerlaubten Handels und Besitzes von Betäubungsmitteln sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Die Richter ordneten zudem die Unterbringung des Manns in einer Entziehungsanstalt an.

Das Urteil lag knapp unter der von der Staatsanwaltschaft beantragten Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten. Die Verteidigung hatte hingegen maximal drei Jahre Haft gefordert.

Die Anklageschrift hatte dem 26-Jährigen auch ein verbotenes Autorennen mit Todesfolge vorgeworfen - dafür wäre eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahre möglich gewesen. Dieser Vorwurf bestätigte sich der Gerichtssprecherin zufolge jedoch nicht.

Ch.Mayr--MP