Münchener Post - Prozess gegen Verdächtigen in zwei Mordfällen vor Landgericht Heilbronn begonnen

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Prozess gegen Verdächtigen in zwei Mordfällen vor Landgericht Heilbronn begonnen
Prozess gegen Verdächtigen in zwei Mordfällen vor Landgericht Heilbronn begonnen / Foto: THOMAS KIENZLE - AFP/Archiv

Prozess gegen Verdächtigen in zwei Mordfällen vor Landgericht Heilbronn begonnen

Nach der Tötung zweier Frauen in Baden-Württemberg hat am Freitag vor dem Landgericht Heilbronn der Prozess gegen den Tatverdächtigen begonnen. Der 31-Jährige muss sich wegen zweifachen Mordes verantworten. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, wurde zunächst die Anklageschrift vorgelesen.

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Die Staatsanwaltschaft hatte die Taten zuerst als mutmaßlichen Mord und mutmaßlichen Totschlag eingestuft. Die Kammer in Heilbronn bewertete sie aber im Eröffnungsbeschluss zum Prozess vorläufig als Morde, wie der Sprecher erklärte. Der 31-Jährige soll im Dezember eine 77 Jahre alte Frau in Schwäbisch Hall und im Januar eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz erschlagen haben, jeweils in den Wohnungen der Frauen.

Sein Ziel war laut Anklage, an Bargeld zu kommen. Im ersten Fall habe er auch 1500 Euro stehlen können. Außerdem soll er im Januar einen 83 Jahre alten Mann in dessen Wohnung in Ilshofen ins Gesicht geschlagen und mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole bedroht haben. Hier habe die Ehefrau interveniert, so dass der Verdächtige in die Flucht geschlagen werden konnte.

Der 31-Jährige wurde Ende Januar festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Das Gericht setzte zahlreiche Verhandlungstermine bis Anfang Dezember an und lud 72 Zeuginnen und Zeugen. Unter anderem soll der 83-Jährige aussagen, der von dem Beschuldigten bedroht worden sein soll.

Die beiden kurz aufeinander folgenden Tötungsdelikte hatten die Bevölkerung in der Region stark verunsichert. Die Behörden rieten zwischenzeitlich dazu, keine Fremden ins Haus zu lassen. Nach der ersten Tat im Dezember bildeten Ermittlerinnen und Ermittler die Sonderkommission "Höhe", in der am Ende 75 Beamte arbeiteten.

G.Loibl--MP