Erneute Blockade von Klimaaktivisten auf Verkehrsachse in Frankfurt am Main
Nur einen Tag nach einer Blockadeaktion der Gruppe "Aufstand der letzten Generation" in Frankfurt am Main haben Aktivisten am Mittwochmorgen in der Mainmetropole erneut auf einer zentralen Verkehrsachse protestiert. Der Kaiserleikreisel zwischen Frankfurt und Offenbach war zeitweise blockiert, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Bei dem Protest sei die Fahrbahn beschmutzt worden.
Die Aktivisten selbst erklärten, sie hätten "ungiftiges fake Erdöl" auf der Fahrbahn verteilt, "um damit die weltweite Zerstörung durch fossile Energieträger darzustellen".
Bereits am Montag und am Dienstag war es zu Blockadeaktionen in Frankfurt gekommen. Am Dienstag nahm die Polizei nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 50 Menschen vorübergehend fest. Gegen sechs davon ordnete ein Richter zur Verhinderung weiterer Straftaten eine Festnahme bis Mittwochabend beziehungsweise Donnerstagnacht an. Alle anderen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Aktivisten hatten den Straßenverkehr am Dienstag zeitweise lahm gelegt. An neun Stellen in der ganzen Stadt blockierten Demonstranten im Berufsverkehr wichtige Straßenverbindungen. Nach Angaben der Beamten klebten mehrere Aktivisten auf den Straßen fest. Diese seien vom Asphalt gelöst worden. Gegen sie werde nun wegen Nötigung ermittelt. Bis zum Mittag waren die meisten Blockaden aufgelöst.
Mit ihrer Aktion forderten die Aktivisten eine "sofortige Abkehr von Finanzierung und Bau jeder weiteren fossilen Infrastruktur". Die Gruppe wirft der Bundesregierung vor, fossile Infrastruktur und damit Kriege zu fördern. Sie halte einen "Schutzschild" über "die Reichen und Mächtigen", die an "Lebensgrundlagen brandschatzen und morden".
Die Gruppe ist wegen ihrer Methoden und ihrer stark emotionalisierten Herangehensweise umstritten. Zuletzt kam es in Berlin, Hamburg sowie an mehreren Flughäfen zu umstrittenen Blockadeaktionen. Im Vorfeld der Bundestagswahl waren mehrere Aktivisten in einen Hungerstreik getreten.
J.Becker--MP