Holocaust-Mahnmal in Paris mit Rote-Hände-Graffiti beschmiert
Zum Jahrestag der ersten Massenverhaftungen von Juden in Paris ist in der Hauptstadt Frankreichs das nationale Holocaust-Mahnmal geschändet worden: Unbekannte sprühten rote Graffiti in der Form von Händen an die Schoah-Gedenkstätte. Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach am Dienstag von einer "ungeheuerlichen Tat". Es sei Strafanzeige gestellt worden.
Am 14. Mai 1941 hatten in Paris die ersten Massenverhaftungen von ausländischen Juden stattgefunden. Zum Jahrestag waren am Dienstagmorgen etwa 20 Hände-Graffiti auf dem Mahnmal zu sehen. Die Aktion sei ein "hasserfüllter Aufschrei gegen Juden", kritisierte der Rat der Jüdischen Institutionen in Frankreich im Onlinedienst X.
Auch an zehn weiteren Orten im historischen Marais-Viertel, in dem traditionell viele Juden wohnen, waren die Hand-Graffitis zu sehen. Betroffen waren unter anderem Schulen und Kindergärten.
In Frankreich lebt die größte jüdische Gemeinschaft außerhalb Israels und der USA. Zugleich ist das Land Heimat von Europas größter muslimischer Gemeinde.
Angesichts des Gaza-Krieges gab es in Frankreich in den vergangenen Monaten zahlreiche pro-palästinensische Proteste und auch antisemitische Aktionen.
H.Klein--MP