Dramatischer Brand mit Verletzten auf Borkum: Familie springt aus Wohnhaus
Bei einem dramatischen Brand in einem Wohnhaus auf der Nordseeinsel Borkum sind in der Nacht zum Freitag mehrere Menschen teils schwer verletzt worden. Nach Angaben von Feuerwehr und Polizei waren unter den Verletzten auch ein Vater und eine Mutter, die sich selbst durch Sprünge aus einem Fenster und von einem Balkon vor den Flammen retteten.
Ihre beiden Kinder warfen sich die Eltern dabei in höchster Not gegenseitig zu oder sprangen mit ihnen gemeinsam, wie die Feuerwehr im niedersächsischen Leer mitteilte. Ein von seinem Vater trotz eigener schwerster Verletzungen aufgefangener etwa zwei Monate alter Säugling blieb demnach ebenso unverletzt wie dessen gemeinsam mit der Mutter gesprungene dreijährige ältere Schwester.
Einsatzkräfte mussten zudem weitere von Flammen und Rauch eingeschlossene Bewohner aus dem Mehrfamilienhaus retten. Insgesamt gab es laut Feuerwehr drei Schwerverletzte, dazu kamen zwei Menschen mit weniger schweren sowie vier Betroffene mit leichten Verletzungen. Alle auf der Insel vor der niedersächsischen Küste verfügbaren Hilfskräfte waren im Einsatz. Drei Rettungshubschrauber flogen Verletzte in Krankenhäuser auf das Festland.
Das Feuer brach nach Angaben der Polizei nach ersten Erkenntnissen in einer Wohnung im ersten Stock aus und breitete sich über das Dachgeschoss bis ins Dach aus. Die Brandursache war zunächst unbekannt, Ermittlungen dazu wurden eingeleitet. Die Feuerwehr nannte den Einsatz "komplex", die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden. Das Haus war teils unbewohnbar.
Nach Angaben der Feuerwehr sprang der Familienvater schon vor Eintreffen der ersten Rettungskräfte vom Balkon und fing anschließend den von seiner Frau hinabgeworfenen Säugling auf. Anschließend sprang die Mutter dann mit der dreijährigen Tochter. "Die Tatsache, dass die Eltern einen solchen Schritt wagten, zeigt, in welcher großen Gefahr die Familie durch den Brand gewesen sein muss", erklärte der Feuerwehrverband. Beide Kinder seien unverletzt.
C.Maier--MP