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Prozess zu einem der schlimmsten Umweltdesaster Brasiliens in London begonnen
Prozess zu einem der schlimmsten Umweltdesaster Brasiliens in London begonnen / Foto: Christophe SIMON - AFP/Archiv

Prozess zu einem der schlimmsten Umweltdesaster Brasiliens in London begonnen

In London hat am Montag ein Prozess zu einer der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte Brasiliens begonnen. Der High Court soll bis März prüfen, ob der australische Bergbaukonzern BHP, der zum Zeitpunkt des Unglücks im November 2015 Miteigentümer des brasilianischen Minenbetreibers Samarco war, zur Verantwortung gezogen werden kann.

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Am 5. November 2015 war der Damm eines Samarco-Klärbeckens mit giftigen Stoffen nahe der Stadt Mariana gebrochen, durch den Giftschlamm kamen 19 Menschen ums Leben. Die Giftstoffe gelangte in auch in den Fluss Rio Doce und später in den 650 Kilometer entfernten Atlantik. Tausende Tiere verendeten, hunderttausende Menschen hatten kein sauberes Trinkwasser mehr.

Die vielen Betroffenen fordern Entschädigungen in Höhe von insgesamt 36 Milliarden Pfund (43 Milliarden Euro). Zu den Klägern gehören mehr als 620.000 Betroffene, darunter 46 Gemeinden, Unternehmen und mehrere indigene Völker.

Sollte der Londoner High Court feststellen, dass BHP haftbar gemacht werden kann, soll in einem weiteren Verfahren ab Oktober 2026 die Höhe der Entschädigungszahlungen festgelegt werden.

"In Brasilien sind die Bergbaufirmen sehr mächtig und haben einen großen Einfluss auf die Politik", sagte die 37-jährige Gelvana Rodrigues, deren siebenjähriger Sohn bei dem Unglück fortgespült und dessen Leiche 100 Kilometer weiter weg gefunden worden war. "Ich hoffe, dass uns hier Gerechtigkeit widerfährt". In Brasilien ist es hoffnungslos", sagte sie.

In London steht BHP vor Gericht, weil das australische Unternehmen damals ein globales Hauptquartier auch in Großbritannien hatte.

In Brasilien haben BHP und der andere Samarco-Eigentümer Vale der Justiz bereits eine Entschädigungszahlung angeboten und diese erst am Freitag auf gut 27 Milliarden Euro erhöht - in der Hoffnung, den dortigen Verfahren ein Ende zu setzen. Nach Ansicht von BHP ist das Verfahren in London unnötig. Das Unternehmen argumentiert, mehr als 200.000 Kläger in dem Londoner Verfahren seien schon entschädigt worden. Zudem habe der bei dem Unglück kontaminierte Fluss seine ursprüngliche Wasserqualität wiedererlangt.

A.Meyer--MP