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Hunderte weitere Soldaten in spanische Flutgebiete entsandt
Hunderte weitere Soldaten in spanische Flutgebiete entsandt / Foto: JOSE JORDAN - AFP

Hunderte weitere Soldaten in spanische Flutgebiete entsandt

Nach den verheerenden Überflutungen im Osten Spaniens mit mindestens 158 Todesopfern sind hunderte zusätzliche Soldaten in die Katastrophengebiete entsandt worden. Wie Verteidigungsministerin Margarita Robles am Freitag dem Fernsehsender TVE sagte, wurde die bisherige Zahl von 1200 Soldaten im Katastropheneinsatz um 500 weitere aufgestockt. Sie unterstützen bei den Such- und Rettungsarbeiten und der Notfall-Logistik. Drei Tage nach den Überschwemmungen schwand allerdings die Hoffnung, noch Überlebende zu finden.

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Robles zufolge sind die nun 1700 Soldaten in der besonders stark betroffenen ostspanischen Mittelmeer-Region Valencia im Einsatz. Bei Bedarf werde weiter aufgestockt. "Wir schicken die 120.000 Männer der Armee, wenn es nötig ist", versicherte die Verteidigungsministerin.

Am Dienstag waren extrem starke Regenfälle über Ost- und Südspanien niedergegangen und hatten Straßen mit schlammigen Wassermassen geflutet. Die Fluten türmten Autos übereinander, brachten Brücken zum Einsturz und überzogen ganze Städte mit Schlamm. 155 der bislang 158 gezählten Todesopfer wurden in der Region Valencia gefunden. Aber auch auch weitere Regionen wie Andalusien leiden unter den Folgen von Überschwemmungen.

Nach Behördenangaben werden noch "Dutzende" Menschen vermisst. Bei der Suche nach ihnen kommen auch Drohnen und Spürhunde zum Einsatz.

Einige Gegenden waren am Freitag weiter von der Stromversorgung abgeschnitten und litten unter Trinkwasser- und Lebensmittelmangel. Viele Straßen und Bahnstrecken sind weiter unpassierbar.

Dem spanischen Wetterdienst Aemet zufolge waren in der Nacht zum Mittwoch in Teilen der Region Valencia in wenigen Stunden mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Am schlimmsten war es in der Gemeinde Chiva westlich der Küstenmetropole Valencia - dort fielen laut Aemet 491 Liter Regen pro Quadratmeter, fast so viel wie in der Gegend sonst in einem ganzen Jahr.

Die Bürgermeisterin von Chiva, Amparo Fort, sagte dem spanischen Rundfunk RTE, in dem Ort gebe es immer noch "Berge und Berge von Autos", die von den Wassermassen mitgerissen worden waren. "Viele davon sind wohl leer, aber wir sind nicht sicher, ob in anderen nicht noch Menschen sind", fügte Fort hinzu.

Abgesehen von der Bergung der Opfer und der Versorgung der Überlebenden bereitet den Behörden auch die Gefahr von Plünderungen in den Katastrophengebieten Sorge. Aus Aldaia in der Region Valencia berichtete ein Augenzeuge von Plünderern in einem Supermarkt. Die Menschen in dem Ort seien "verzweifelt", führte Fernando Lozano aus. "Bis Normalität einkehrt und der Supermarkt wieder öffnet, ist die Lage hier sehr schlecht."

Die spanische Regierung hatte am Donnerstag ein hartes Vorgehen gegen Plünderungen und die Beschimpfung von Sicherheitskräften angekündigt. Demnach gab es bereits 39 Festnahmen.

J.Becker--MP