Spanisches Königspaar besucht erneut Überschwemmungsgebiet
Zwei Wochen, nachdem sie bei einem Besuch im spanischen Überschwemmungsgebiet beschimpft und mit Schlamm beworfen wurden, haben Spaniens König Felipe VI. und Königin Letizia erneut die Katastrophenregion besucht. Einwohner applaudierten und riefen "Es lebe der König!", als das Königspaar am Dienstag in der Stadt Chiva in der Region Valencia eintraf. Begleitet wurde das Paar von Regionalpräsident Carlos Mazón und Regierungsmitglied Angel Victor Torres.
König Felipe und Letizia hatten am 3. November - fünf Tage nach den verheerenden Regenfällen und Überschwemmungen im Südosten Spaniens - gemeinsam mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez ein erstes Mal die Region Valencia besucht und waren in dem Ort Paiporta wütend empfangen worden. Menschen brüllten "Mörder", die offizielle Delegation wurde von aufgebrachten Menschen mit Schlamm und Gegenständen beworfen. Das Königspaar wurde im Gesicht getroffen.
Während Sánchez damals rasch in Sicherheit gebracht wurde, war das schlammbespritzte Königspaar weiterhin durch den Matsch gewatet und hatte mit Opfern der Überschwemmungskatastrophe gesprochen, bei der 227 Menschen ums Leben kamen.
Sein Verhalten kam dem Ansehen des Königspaares zugute, der Zorn der Bevölkerung richtet sich dagegen gegen die Politik, allen voran Regionalpräsident Mazón. Ihm wird vorgeworfen, zu spät auf die Katastrophe reagiert zu haben. Mazón hatte sich in der vergangenen Woche in einer Rede vor dem Regionalparlament für "Fehler" im Zusammenhang mit der Katastrophe entschuldigt, einen Rücktritt aber abgelehnt.
J.Becker--MP