Kriminalbeamte mahnen nach Anschlag in Magdeburg zu Zurückhaltung
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg zur Zurückhaltung gemahnt und vor Schuldzuweisungen gewarnt. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um voreilige Schlüsse zu ziehen oder gar politische Forderungen zu formulieren", erklärte Verbandschef Dirk Peglow am Montag. Viel wichtiger sei es, dass die laufenden Ermittlungen "gründlich und ohne Druck von außen" ablaufen könnten.
"Wir appellieren an alle Beteiligten, die Arbeit der Ermittlungsbehörden zu respektieren und deren Ergebnisse abzuwarten", fuhr der BDK-Chef fort. Der Verband warnte vor "verfrühten Schuldzuweisungen oder gar der politischen Instrumentalisierung der Ereignisse" - zumal zu einem Zeitpunkt, an dem einige Opfer der Tat noch um ihr Leben kämpfen.
Der Verband werde die Entwicklungen "aufmerksam verfolgen und sich zu gegebener Zeit, basierend auf den Ermittlungsergebnissen, mit Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen äußern", hieß es weiter. Dabei werde es vor allem auch um den Austausch von Informationen zwischen den zuständigen Behörden und Nachrichtendiensten gehen.
Bei dem Anschlag in Magdeburg war am Freitagabend ein Mann mit einem Auto in die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Fünf Menschen wurden getötet und mehr als 200 weitere verletzt, viele von ihnen schwer. Als mutmaßlicher Täter wurde der aus Saudi-Arabien stammende 50-jährige Arzt Taleb A. festgenommen, der seit 2006 in Deutschland lebt.
Für Montagnachmittag hat die AfD zu einer Demonstration in Magdeburg aufgerufen. Zeitgleich will eine Menschenkette der dortigen Zivilbevölkerung der Opfer gedenken.
K.Lang--MP