Lange Haftstrafen in Prozess um deutschlandweit größten Fund von Captagon-Tabletten
Im Prozess um den deutschlandweit wohl größten Fund von Captagon-Tabletten hat das Landgericht Aachen die vier Angeklagten zu langen Haftstrafen verurteilt. Sie erhielten Strafen zwischen fünf Jahren und zehn Monaten sowie zehn Jahren, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Demnach wurde das Urteil am Mittwoch verkündet. Schuldig gesprochen wurden die Angeklagten wegen Drogenhandels in zwei Fällen.
Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die Männer Tabletten von mehr als 58 Millionen Euro ins Ausland verkauft hatten. Laut Urteil lagerten sie die synthetischen Drogen zwischen 2021 und 2023 in Garagen.
In insgesamt zwei Fällen besorgten sich die Angeklagten rund 670 Kilogramm Captagon-Tabletten und verschickten sie ins Ausland. Dafür versteckten sie die Tabletten in anderen Gegenständen. Bei einer Durchsuchung 2023 wurden in den Garagen laut Ermittlern rund zwei Millionen Captagon-Tabletten gefunden.
Captagon ist ein in den 60er Jahren als Medikament entwickeltes Amphetamin, das Behörden zufolge stark abhängig macht. Es kann auch Depressionen, Angstzustände und Halluzinationen auslösen. Es wird inzwischen illegal produziert und ist gerade im Nahen Osten weit verbreitet. Viele Labore befinden sich in Syrien.
B.Fuchs--MP