39 tote Migranten im Kühl-Lkw: Pariser Gericht verhängt Haftstrafen für Mittäter
Gut fünf Jahre nach dem Fund von 39 erstickten vietnamesischen Migranten in einem Kühllastwagen in Großbritannien hat ein Berufungsgericht in Paris Haftstrafen fünf Mitglieder des Schleusernetzes zu Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt. Für zwei der insgesamt fünf Vietnamesen im Alter zwischen 22 und 59 Jahren wurden die bereits 2023 verhängten Strafen von zehn Jahren bestätigt. Zwei weitere bekamen in der Berufung sechs Jahre Haft, ein weiterer fünf Jahre.
Die Männer hatten während des Verfahrens argumentiert, bei dem Menschenhandel nur "passive" Rollen gehabt zu haben.
Die Migranten hatten den Lkw-Container in Nordfrankreich bestiegen. Dieser wurde im belgischen Hafen Zeebrügge auf eine Fähre nach Großbritannien verladen. Die Leichen der 39 Migranten waren im Oktober 2019 in dem Kühlcontainer in einem Industriegebiet östlich von London entdeckt worden. Schlepper nutzen häufig Kühlcontainer, weil diese so stark isoliert sind, dass die Menschen darin nicht so leicht entdeckt werden können.
Laut Obduktionsbericht starben die in dem Container eingesperrten Menschen an Sauerstoffmangel und Überhitzung. Unter den Opfern waren auch zwei 15-jährige Jungen. Die Vietnamesen sollen den Menschenhändlern teils zehntausende Euro bezahlt haben, um nach Großbritannien geschleust zu werden.
In erster Instanz waren 18 Menschen zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt worden. Auch in Belgien und Großbritannien waren Mitglieder des internationalen Schleusernetzes bereits verurteilt worden.
G.Murray--MP