

AFP fordert "sofortige Freilassung" von in Türkei festgenommenem Journalisten
Die Nachrichtenagentur AFP fordert die "sofortige Freilassung" ihres in der Türkei festgenommenen Fotojournalisten Yasin Akgül. "Seine Inhaftierung ist inakzeptabel", schrieb AFP-Chef Fabrice Fries am Dienstag in einem Brief an die türkische Präsidentschaft. "Yasin Akgül hat nicht demonstriert, er hat als Journalist über eine der vielen Kundgebungen berichtet", betonte Fries.
Akgül und sechs weitere Journalisten waren am Montag in Istanbul festgenommen worden. Am Dienstag ordnete ein Gericht in Istanbul Untersuchungshaft wegen mutmaßlicher Teilnahme an verbotenen Veranstaltungen an. Angesichts der seit knapp einer Woche anhaltenden Massenproteste gegen die türkische Regierung hatten die Behörden für mehrere Städte Versammlungsverbote ausgesprochen - die Proteste gingen dessen ungeachtet weiter.
"Die Aufgabe eines Fotografen besteht darin, dort zu sein, wo etwas passiert - auch zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften", schrieb AFP-Chef Fries an die türkische Präsidentschaft. Dies habe Akgül getan. Auch der Fotograf hatte am Dienstag bei einer Gerichtsanhörung in Istanbul ausgesagt, dass er lediglich über die Proteste berichtet habe.
Ausgelöst wurde die Protestwelle in der Türkei durch die Festnahme des beliebten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu. Der inzwischen in U-Haft genommene und von seinem Amt suspendierte Bürgermeister von Istanbul ist der wichtigste politische Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
T.Gruber--MP