Regierung: Mehr als 100 Tote bei nächtlichem Erdbeben in Afghanistan
Bei einem nächtlichen Erdbeben sind in Afghanistan mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl könnte noch steigen, es seien viele Häuser beschädigt und Menschen darin verschüttet, sagte der stellvertretende Kabuler Regierungssprecher Bilal Karimi am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Wir rufen die Hilfsorganisationen auf, den Opfern des Erdbebens sofortige Hilfe zu leisten, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern", erklärte er auf Twitter.
Zunächst war von mindestens 40 Toten und 60 Verletzten die Rede gewesen. Ein Behördenvertreter der östlichen Provinz Paktika ging allerdings bereits davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Toten höher ausfallen werde.
Das Beben der Stärke 5,9 hatte sich laut der US-Erdbebenwarte USGS an der Grenze zu Pakistan im Südosten von Afghanistan ereignet. Ein zweites Beben der Stärke 4,5 ereignete sich laut USGS fast am selben Ort zur selben Zeit.
Fotos in den Online-Netzwerken zeigten eingestürzte Häuser in den Straßen eines Dorfes. Auf Videos war zudem zu sehen, wie Bewohner betroffener Gebiete Verletzte zu einem Helikopter brachten.
Erdbeben sind in Afghanistan und vor allem in der Bergkette Hindukusch keine Seltenheit. Wegen der mangelhaften Bausubstanz vieler afghanischer Häuser sind die Schäden oft verheerend.
Hinzu kommt nun, dass die humanitäre Lage in Afghanistan infolge des Abzugs der westlichen Truppen und der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor knapp einem Jahr katastrophal ist. Es fehlt etwa an Lebensmitteln und Medikamenten.
A.Weber--MP