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Freundin von belarussischem Blogger Protassewitsch bittet Lukaschenko um Gnade
Freundin von belarussischem Blogger Protassewitsch bittet Lukaschenko um Gnade / Foto: Leonid SHCHEGLOV - BELTA/AFP/Archiv

Freundin von belarussischem Blogger Protassewitsch bittet Lukaschenko um Gnade

Die nach einer erzwungenen Flugzeuglandung in Belarus festgenommene Freundin des belarussischen Regierungskritikers Roman Protassewitsch hat Machthaber Alexander Lukaschenko um Begnadigung gebeten. Nach Angaben der Staatszeitung "Sowjetskaja Belarus" richtete die 24-jährige Russin Sofia Sapega das Gnadengesuch am Montag an Lukaschenko, kurz nach dessen Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in St. Petersburg.

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Belarus hatte im Mai 2021 eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius unter dem Vorwand einer Bombendrohung mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. Dort wurden Sapega und ihr im Exil lebender Freund Protassewitsch festgenommen. Im Mai wurde Sapega nach einem Prozess hinter verschlossenen Türen unter anderem wegen "Anstachelung zum sozialen Hass" zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Lukaschenko hatte Anfang Juni eine mögliche Begnadigung der jungen Russin ins Gespräch gebracht. Gleichzeitig schlug er damals vor, Sapega an Russland zu überstellen, um dort ihre Haftstrafe abzusitzen.

Protassewitsch war früher Chefredakteur des oppositionellen Telegram-Nachrichtenkanals Nexta. Über Nexta waren nach der von massiven Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl in Belarus im August 2020 hunderttausende Demonstranten mobilisiert worden. Protassewitsch war bereits 2019 aus seiner Heimat geflohen.

Nach ihrer Festnahme wurden Videos veröffentlicht, in denen Protassewitsch und Sapega ein "Geständnis" ablegten. Nach Einschätzung ihrer Unterstützer wurden diese Äußerungen von den Behörden erzwungen.

Protassewitsch wird vorgeworfen, Massenproteste ausgelöst zu haben, worauf in Belarus bis zu 15 Jahre Haft stehen. Der Geheimdienst warf ihm zudem vor, an "terroristischen Aktivitäten beteiligt" gewesen zu sein. Auf Terrordelikte steht die Todesstrafe, die in Belarus auch weiter vollstreckt wird. Derzeit wartet der 27-Jährige im Hausarrest auf seinen Prozess.

T.Gruber--MP