Prozess gegen mutmaßliches IS-Mitglied in niedersächsischem Celle begonnen
Vor dem Oberlandesgericht (OLG) im niedersächsischen Celle hat am Montag ein Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Der 27-Jährige soll laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft in Celle von 2015 bis 2016 mehrere Monate beim IS in Syrien gewesen und dort militärisch ausgebildet worden sein. Während der Zeit soll er auch einer IS-Eliteeinheit angehört haben.
Diese Einheit war laut Anklage insbesondere dazu vorgesehen, Anschläge innerhalb und außerhalb Syriens zu begehen. Der deutsche Staatsbürger soll sich demnach vor seiner Ausreise im Umfeld der Moschee des 2017 verbotenen Deutschsprachigen Islamkreises Hildesheim bewegt und dort auch Seminare des früheren deutschen IS-Chefanwerbers Abu Walaa besucht haben. Für den Prozess sind laut Gericht zunächst Termine bis mindestens Ende November vorgesehen.
Der Islamkreis Hildesheim war früher eines der zentralen Scharniere in der deutschen Islamistenszene, bis die Sicherheitsbehörden massiv gegen ihn vorgingen. Der Prediger Abu Walaa, der zugleich als zentraler Vertreter und eine Art Chefanwerber des IS in Deutschland galt, wurde im Februar vergangenen Jahres vom OLG in Celle zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt.
G.Murray--MP