Stürme in Österreich schneiden tausende Haushalte von Stromversorgung ab
Die tödlichen Unwetter in Österreich haben tausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Beinahe im gesamten südöstlichen Bundesland Steiermark seien zahlreiche Schäden an Stromleitungen gemeldet worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstagabend unter Berufung auf den Betreiber Energie Steiermark. Zwischenzeitlich seien mehr als 75.000 Haushalte ohne Strom gewesen. Am Freitagmorgen waren es demnach noch etwa 6500 Haushalte.
"Das Ausmaß der Schäden ist enorm", sagte der Sprecher von Energie Steiermark, Urs Harnik-Lauris, der APA. Nur zwei Bezirke in der Steiermark seien weitgehend verschont geblieben. Wegen der massiven Schäden an den Stromleitungen seien alle Kräfte in den Einsatz gerufen und sogar Monteure aus dem Urlaub zurückgeholt worden, hob der Unternehmenssprecher hervor.
In Österreich hatten am Donnerstag heftige Stürme gewütet. Fünf Menschen kamen ums Leben. Am St. Andräer See im südlichen Bundesland Kärnten wurden zwei Kinder von umgestürzten Bäumen erschlagen, weitere elf Menschen wurden dort verletzt. In Gaming in Niederösterreich wurden drei Wanderinnen ebenfalls durch einen umgestürzten Baum getötet.
Wie die Polizei Niederösterreich mitteilte, waren die drei Frauen 52, 57 und 58 Jahre alt. Zwei Frauen, die mit ihnen unterwegs gewesen waren, hatten demnach versucht, mit dem Handy Hilfe zu holen. Wegen fehlenden Mobilfunknetzes mussten sie aber zunächst zu einem Parkplatz laufen, um Kontakt mit Rettungskräften aufnehmen zu können.
Wegen der Stürme stellten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) den gesamten Zugverkehr in Kärnten, Osttirol und der Steiermark zwischenzeitlich ein. Am Freitag waren noch zwei Strecken gesperrt, wie APA unter Berufung auf die ÖBB berichtete. Fernverkehrszüge von Wien nach Venedig und zurück würden am Freitag über Salzburg umgeleitet.
Auch in Bayern galten am Freitag Unwetterwarnungen. An den Alpen rief der Deutsche Wetterdienst die höchste Unwetter-Warnstufe vier aus, für weite Teile weiter nördlich davon galt die Unwetter-Warnstufe drei.
A.Schneider--MP