Spanische Feuerwehr kämpft gegen wiederaufgeflammten Waldbrand und neues Feuer
Nach zwischenzeitlicher Entspannung der Lage dank Regenfällen ist einer der großen Waldbrände im Osten Spaniens wieder aufgeflammt. Das Feuer in Bejís rund 70 Kilometer nordwestlich der Küstenstadt Valencia breitete sich am Freitag wieder aus und bewegte sich auf den Naturpark Sierra Calderona zu, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Rund 19.000 Hektar Land wurden durch das Bejís-Feuer bereits zerstört.
"Das Feuer breitete sich in der Nacht langsam aus, außer in (...) Gegenden im Südosten, wo es aggressiver gewütet hat", teilten die Rettungsdienste mit. Unterstützt von 35 Flugzeugen und Hubschraubern kämpften hunderte Feuerwehrleute gegen die Flammen.
Die Militär-Feuerwehr UME erklärte, die Einsatzkräfte hätten eine "intensive Nacht" in Bejís hinter sich. Feuerwehr-Vertreter Mariano Hernández sagte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, es handele sich um "ein sehr großes Feuer", das sich über mehr als 120 Kilometer ausdehne.
Zusätzlich brach am Freitagmorgen ein Waldbrand in Olocau im Naturpark Sierra Calderona aus, rund 40 Kilometer südöstlich von Bejís. Die Anwohner wurden nach Angaben der Rettungsdienste vorsichtshalber aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben.
Am Samstag vergangener Woche war in der Gemeinde Vall d'Ebo nahe des Badeorts Benidorm ein großer Waldbrand ausgebrochen, zwei Tage später brach das Bejís-Feier aus. Wegen der beiden Brände hatten rund 3000 Menschen zwischenzeitlich ihre Häuser verlassen müssen. Am Mittwoch trugen heftige Regenfälle dazu bei, die beiden Waldbrände zu löschen. Anders als in Vall D'Ebo war der Erfolg in Bejís aber nicht von Dauer.
Seit Jahresbeginn sind in Spanien bereits 391 Waldbrände ausgebrochen. Sie zerstörten nach Angaben des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis) 283.000 Hektar Land - mehr als drei Mal so viel wie vergangenes Jahr und so viel wie in keinem anderen europäischen Land in diesem Jahr.
Wissenschaftlern zufolge sorgt der von Menschen verursachte Klimawandel dafür, dass Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Dürren an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Dadurch steigt das Risiko für Waldbrände, die wiederum den klimaschädlichen Treibhausgasausstoß erhöhen. Auch Spaniens Nachbarländer Portugal und Frankreich leiden in diesem Sommer unter extremer Hitze und schweren Waldbränden.
H.Erikson--MP