Justiz ermittelt in Flensburg wegen gefälschter Sprachzertifikate für Ausländer
In Flensburg wird gegen zehn Beschuldigte wegen gefälschter Sprachzertifikate für Ausländer ermittelt. Als Mitglieder einer überregional agierenden Tätergruppe sollen sie Flüchtlingen und anderen Zuwanderern Zertifikate über einen angeblich bestandenen Deutschtest auf dem Niveau B1 verschafft und dafür Gebühren kassiert haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Flensburg am Dienstag mitteilten. Hauptverdächtiger ist demnach der ehemalige Leiter einer Sprachschule für Zuwanderer.
Die so genannten B1-Zertifikate dienen der Vorlage bei Ausländerbehörden etwa bei Anträgen auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis. Die teilweise oder vollständig gefälschten Zertifikate gingen an Abnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet. Gegen die zehn Beschuldigten wird wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens, gewerbsmäßigen Betruges und Urkundenfälschung ermittelt.
Bei Durchsuchungen an mehreren Orten in Schleswig-Holstein Mitte Januar wurden neben Datenträgern auch manipulierte Prüfungsunterlagen und weitere Beweismittel beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.
B.Fuchs--MP