Brüsseler Terrorprozess verschiebt sich um mehrere Wochen
Der ursprünglich für Mitte Oktober angesetzte Prozess um die Brüsseler Terroranschläge mit 32 Toten von 2016 verzögert sich. "Derzeit gehen wir von einem mehrwöchigen Aufschub aus", sagte Gerichtssprecher Luc Hennart am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Grund ist der Abbau des Panzerglas-Kastens für die Angeklagten, den die Anwälte der Beschuldigten durchgesetzt hatten.
Ursprünglich sollten am 10. Oktober die Geschworenen bestellt werden, die Zeugenvernehmung war ab dem 13. Oktober geplant. Beide Termine sind nun abgesagt, da die neue Anklagebank nicht rechtzeitig geliefert werden kann.
Bei einer Voranhörung Mitte September hatten sich mehrere der neun noch lebenden Angeklagten geweigert, in dem in Zellen unterteilten Glaskasten Platz zu nehmen. Die Anwälte kritisierten, ihre Mandanten würden darin wie Tiere zur Schau gestellt. Das Gericht ordnete daraufhin den Abbau an.
Bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einer Metrostation waren am 22. März 2016 insgesamt 32 Menschen getötet und 340 weitere verletzt worden. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Taten für sich.
Hauptbeschuldigter in Brüssel ist der französische Islamist Salah Abdeslam. Er war bereits im Juni in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Abdeslam gilt als einziger Überlebender der Pariser Anschläge vom November 2015 mit 130 Toten.
D.Richter--MP