Frankreichs Justiz eröffnet Verfahren gegen Macron-Vertrauten
Die französische Justiz hat ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen Interessenkonflikts gegen einen engen Mitarbeiter von Präsident Emmanuel Macron eingeleitet. Das teilte die Finanz-Staatsanwaltschaft am Montag in Paris mit. Dabei geht es um die familiären und beruflichen Verbindungen von Alexis Kohler, dem Generalsekretär des Élysées, zur italienisch-schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft MSC.
Kohler wies die Vorwürfe über seine Anwälte zurück. Die Staatsanwaltschaft hatte sich bereits früher mit dem Fall befasst, 2019 wurden die Ermittlungen jedoch eingestellt. Die Anti-Korruptions-Organisation Anticor erstattete erneut Anzeige und erklärte sich zur Nebenklägerin, was üblicherweise die Einsetzung eines Untersuchungsrichters nach sich zieht.
Kohler war in die Kritik geraten, weil er nach einem Posten im Wirtschaftsministerium zu MSC gewechselt hatte. Das Unternehmen wird von Cousins seiner Mutter geleitet und ist ein wichtiger Kunde des Schiffbauunternehmens STX France (heute Chantiers de l'Atlantique), das die Werften im westfranzösischen Saint-Nazaire leitet. Nach Macrons Wahlsieg ernannte der Präsident ihn zum Generalsekretär des Élysées. Er gilt als rechte Hand des Präsidenten.
F.Koch--MP