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Besorgte Reaktionen nach Vorfall mit beschädigtem Synaogenfenster in Hannover
Besorgte Reaktionen nach Vorfall mit beschädigtem Synaogenfenster in Hannover / Foto: Ronny Hartmann - AFP/Archiv

Besorgte Reaktionen nach Vorfall mit beschädigtem Synaogenfenster in Hannover

Nach der Beschädigung eines Synagogenfensters während eines Gottesdiensts in Hannover haben Vertreterinnen und Vertreter der Politik besorgt reagiert. Nach Angaben von Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) vom Donnerstag laufen die polizeilichen Ermittlungen zu dem Geschehen. "Sollte es sich bestätigen, dass das Fenster eingeworfen wurde, ist das keine bloße Sachbeschädigung", erklärte er. Jede Form der Gewalt gegen jüdisches Leben sei ein "Anschlag" auf die freiheitliche Gesellschaft.

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Nach Angaben des Ministers stehen die Einzelheiten des Geschehens bislang allerdings noch nicht fest. "Aktuell wissen wir nicht, wie es zu diesem Vorfall gekommen ist und wer die Verantwortung trägt", betonte Pistorius in Hannover. Sein Ministerium sprach parallel von einem "möglichen Anschlag".

Während eines Gottesdiensts zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur war am Mittwochabend in der Synagoge in der niedersächsischen Landeshauptstadt war plötzlich ein Fenster durch einen Schlag von außen kaputt gegangen. Verletzt wurde dabei niemand. Medien hatten daraufhin über einen Steinwurf berichtet.

Laut Polizei waren Ermittler am Donnerstag weiterhin auf der Suche nach dem Gegenstand, der den Schaden verursachte. Die Ursache der Beschädigung sei bisher unklar, sagte eine Sprecherin. Ermittelt werde "in alle Richtungen".

Das Geschehen löste zahlreiche Reaktionen aus. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach am Donnerstag von einem schockierenden "Anschlag". Das Land stehe "fest" an der Seite seiner jüdischen Bürgerinnen und Bürger und dulde keinen Antisemitismus, erklärte er. Die Behörden würden "alles dafür tun, um diesen feigen und entsetzlichen Angriff aufzuklären".

Auch der niedersächsische Vizeregierungschef und CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl, Bernd Althusmann, sprach von einem "feigen Angriff" und bezeichnete ihn als "widerwärtig". Jüdisches Leben müsse "mit allen Mitteln geschützt werden".

Die niedersächsische Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) zeigte sich "tief bestürzt" und sprach ebenfalls von einem Angriff. "Wir stehen fest und solidarisch an der Seite der Jüdinnen und Juden in Niedersachsen", fügte sie an. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) nannte es "eine Schande für Deutschland, dass immer wieder Synagogen angegriffen werden". Sie hoffe, dass die Täter schnell ermittelt werden könnten.

S.Kraus--MP