Japans Regierung untersucht Vorgehen der Moon-Sekte
Drei Monate nach dem tödlichen Anschlag auf den früheren japanischen Regierungschef Shinzo Abe hat Ministerpräsident Fumio Kishida Ermittlungen gegen die auch als Moon-Sekte bekannte umstrittene Vereinigungskirche angeordnet. Kishida habe ihn angewiesen, die Praktiken der Sekte zu untersuchen, sagte Bildungsministerin Keiko Nagaoka am Montag. Medienberichten zufolge soll es bei den Untersuchungen um die Frage gehen, ob die Sekte gegen ihren Status als Religionsgemeinschaft verstoßen hat.
Die Sekte war ins Schlaglicht geraten, weil der mutmaßliche Mörder Abes Medienberichten zufolge im Verhör angab, aus Hass auf die Vereinigungskirche gehandelt zu haben. Die Familie des Attentäters war demnach wegen Spenden seiner Mutter an die Sekte in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Vereinigungskirche wird immer wieder vorgeworfen, ihre Mitglieder zu hohen Spenden zu drängen.
Die Moon-Sekte hatte jegliche Vorwürfe zurückgewiesen, zahlreiche frühere Mitglieder kritisierten ihr Vorgehen jedoch in den vergangenen Wochen.
Die Vereinigungskirche wurde 1954 von San Myung Moon in Südkorea gegründet. Bekannt wurde sie unter anderem durch Massentrauungen von tausenden Paaren. Mit Hilfe seiner Anhänger baute Moon ein Wirtschaftsimperium auf, das ihn zum Milliardär machte. Er starb 2012.
I.Frank--MP