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KKH: Mehr Diagnosen von wiederholten Depressionen
KKH: Mehr Diagnosen von wiederholten Depressionen / Foto: Sameer Al-DOUMY - AFP/Archiv

KKH: Mehr Diagnosen von wiederholten Depressionen

Die Zahl langwieriger und wiederkehrender Depressionen ist nach einer Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse gestiegen. Von 2011 bis 2021 nahm die Zahl solcher sich wiederholender Diagnosen bundesweit um rund rund 71 Prozent zu, wie die KKH am Montag in Hannover berichtete. Den deutschlandweit höchsten Zuwachs verzeichnete die Kasse mit fast 112 Prozent in Baden-Württemberg, den niedrigsten mit 39 Prozent in Hamburg. Offenbar wirken sich Krisen wie die Corona-Pandemie vor allem negativ auf Menschen aus, die bereits an einer Depression leiden.

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Bei depressiven Episoden - das sind kürzere und einmalige depressive Phasen - fällt das Plus mit 20 Prozent binnen zehn Jahren ebenfalls deutlich, aber doch auch viel geringer aus. Hier liegt Sachsen-Anhalt mit einem Zuwachs der Diagnosen um rund 48 Prozent vorn. Schlusslicht ist ebenfalls Hamburg mit rund fünf Prozent.

Mittlerweile leiden bundesweit 18,4 Prozent der Frauen und 9,4 Prozent der Männer an einer oder beiden genannten Formen der Depression. Auslöser für depressive Episoden können Verlusterlebnisse und -ängste durch politische, gesellschaftliche und private Krisen sein, aber auch scheinbar positive Veränderungen wie die Geburt eines Kindes.

Ob jemand langfristig an einer Depression erkrankt, hängt meist von mehreren Faktoren ab. Neben traumatischen Erlebnissen wie Gewalt und Missbrauch, Verlusterfahrungen in der Kindheit, schweren Krankheiten oder chronischem Stress spielen auch die genetische Veranlagung sowie neurobiologische Faktoren eine Rolle.

Leidet jemand bereits an einer Depression, können Krisen wie die Pandemie oder der Krieg in der Ukraine laut KKH "wie ein Brennglas wirken und die Erkrankung negativ beeinflussen". Demnach verzeichnete die Kasse zwischen dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 und 2021 bei wiederkehrenden Depressionen ein leichtes Plus von bundesweit etwa sechs Prozent, wobei der Anstieg bei den Männern mit neun Prozent mehr als doppelt so groß ausfiel wie bei den Frauen.

Bei depressiven Episoden stagnieren die Zahlen hingegen noch. Das zeigt der Analyse zufolge, dass sich die Pandemie vor allem negativ auf Menschen auswirkt, die bereits an einer Depression leiden. Darüber hinaus hätten die Lockdowns zu massiven Einschnitten in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen und zu einer wegbrechenden Alltagsstruktur geführt, die gerade für solche Patienten besonders wichtig sei.

K.Lang--MP