Münchener Post - Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-RBB-Intendantin Schlesinger

München - 3°C

IN DEN NEWS

Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-RBB-Intendantin Schlesinger
Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-RBB-Intendantin Schlesinger / Foto: Stefanie LOOS - POOL/AFP/Archiv

Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-RBB-Intendantin Schlesinger

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen die am Sonntag zurückgetretene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, eingeleitet. Dabei gehe es um den Verdacht der Untreue und der Vorteilsnahme, sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag der Nachrichtenagentur AFP auf Anfrage. Ermittelt werde zudem gegen Schlesingers Mann, den ehemaligen "Spiegel"-Journalisten Gerhard Spörl, sowie gegen RBB-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" über die Ermittlungen berichtet.

Textgröße:

Damit sieht die Staatsanwaltschaft jetzt doch einen Anfangsverdacht. Die AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag hatte bereits im Juli Strafanzeige gegen Schlesinger, Spörl und Wolf gestellt. Damals hatte die Staatsanwaltschaft jedoch keinen Verdacht erkennen können und dementsprechend keine Ermittlungen aufgenommen.

Die 61-jährige Schlesinger war am Sonntag als RBB-Intendantin zurückgetreten. Wenige Tage zuvor hatte sie nach zahlreichen gegen sie erhobenen Vorwürfen hinsichtlich ihrer Amtsführung bereits den ARD-Vorsitz abgegeben.

Unter anderem das Portal "Business Insider" hatte nach und nach über immer mehr Vorwürfe gegen Schlesinger berichtet. Sie soll unter anderem Abendessen in ihrer Privatwohnung, für die der gebührenfinanzierte RBB aufkam, nicht richtig abgerechnet und ihren sehr hochwertigen Dienstwagen auch für private Fahrten genutzt haben.

Zudem soll der RBB-Verwaltungsratsvorsitzende Wolf in seiner Rolle als Aufsichtsratschef der landeseigenen Messe Berlin den Ehemann von Schlesinger mit lukrativen Berateraufträgen versorgt haben. Diese sollen einen Gesamtwert von 140.000 Euro gehabt haben. Die "Bild"-Zeitung berichtet außerdem von kostspieligen Umbauten in Schlesingers Büro.

G.Loibl--MP