Frankfurter Buchmesse setzt zweiten Schwerpunkt auf Ukraine
Die Frankfurter Buchmesse wird im Oktober neben dem Gastland Spanien einen Schwerpunkt auf Literatur aus der Ukraine setzen. Am 21. und 22. Oktober werden unter dem Motto "Was können sie uns anhaben, solange wir einander hören" ukrainische Autoren, Wissenschaftler und Künstler unter anderem über ihre Fluchterfahrungen sprechen, wie Buchmessedirektor Juergen Boos am Donnerstag in Frankfurt am Main ankündigte.
Daran teilnehmen werden unter anderem die Verlegerin Kateryna Mischtschenko und der diesjährige Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Serhij Schadan. Themen sind unter anderem die gegenwärtige Kulturpolitik und der Angriff auf plurale Identitäten in der Ukraine.
Ukrainische Buchverlage werden in diesem Jahr an einem hundert Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand ihre Werke ausstellen. Dieser Stand hat auch eine eigene Bühne. Schwerpunkt des Programms dort ist die aktuelle Situation der ukrainischen Verlagsbranche.
Ergänzt wird der Schwerpunkt durch ein Fachprogramm für Publizisten aus der Ukraine und ihren Nachbarländern sowie einer Spendenaktion für ukrainische Branchenmitglieder in Not. Zwei Ausstellungen in den Messehallen thematisieren die Auswirkungen des Kriegs auf das Leben und die Kunst.
"Die Frankfurter Buchmesse unterhält seit vielen Jahren enge Kontakte zur ukrainischen Buchbranche", erklärte Boos. Deshalb wolle die Buchmesse auch während des russischen Angriffskriegs direkte Unterstützung bieten. "Als jährlicher Branchentreffpunkt ist es uns ein besonderes Anliegen, der ukrainischen Buchbranche weltweit Sichtbarkeit zu geben", ergänzte Boos.
Die Messe findet vom 19. bis zum 23. Oktober statt. Wegen der Coronapandemie fand die Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr als hybride Veranstaltung statt. 25.000 Besucher konnten mit einem 3G-Konzept täglich auf das Gelände. 2020 war sie ausschließlich digital im Netz übertragen worden.
Die Leipziger Buchmesse, die zweitgrößte deutsche Branchenveranstaltung, fiel bereits dreimal in Folge aus. Im kommenden Jahr soll sie im April statt im März stattfinden.
A.Weber--MP