Erfolg für Bolsonaro-Verbündete bei Kommunalwahlen in Brasilien
In der ersten Runde der Kommunalwahlen in Brasilien hat das konservative Lager des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro ersten Ergebnissen zufolge einen Erfolg für sich verbuchen können. Wie die Wahlbehörde am Sonntag (Ortszeit) mitteilte, lag der rechtsgerichtete Bürgermeister von São Paulo, Ricardo Nunes, nach der ersten Wahlrunde mit 29,4 Prozent der Stimmen knapp vor seinem linken Herausforderer, dem von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterstützten Kandidaten Guilherme Boulos, der demnach 29 Prozent der Stimmen erhielt.
Laut den vorläufigen Ergebnissen stellt Bolsonaros Partei zudem den Bürgermeister in zwei von 26 regionalen Hauptstädten und wird in neun weiteren Kommunen in die Stichwahl Ende Oktober einziehen. Allerdings konnte die Partei des rechtsextremen Ex-Präsidenten nicht in allen Kommunen einen Sieg für sich verbuchen. In der Millionenmetropole Rio de Janeiro gewann der Mitte-Kandidat Eduardo Paes mit rund 60 Prozent der Stimmen eine vierte Amtszeit und schlug damit den Bolsonaro-Vertrauten und Ex-Geheimdienstchef Alexandre Ramagem, der auf rund 31 Prozent der Stimmen kam.
Rund 156 Millionen Bürger waren am Sonntag aufgerufen, Bürgermeister und lokale Abgeordnete in mehr als 5500 Kommunen zu wählen. Die Abstimmung galt als wichtiger Stimmungstest für die Regierung des linksgerichteten Präsidenten Lula und wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten. In den Kommunen, in kein Kandidat am Sonntag eine Mehrheit der Stimmen erhalten hat, wird es am 27. Oktober Stichwahlen geben.
K.Lang--MP