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Reaktion wird "schmerzhaft":  Irans Revolutionsgardenchef warnt Israel vor Vergeltungsangriff
Reaktion wird "schmerzhaft": Irans Revolutionsgardenchef warnt Israel vor Vergeltungsangriff / Foto: - - AFP/Archiv

Reaktion wird "schmerzhaft": Irans Revolutionsgardenchef warnt Israel vor Vergeltungsangriff

Der Chef der iranischen Revolutionsgarden hat Israel am Donnerstag vor Vergeltungsangriffen für den iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober gewarnt. Sollte die israelische Armee den "Fehler" machen und iranische Ziele "in der Region oder im Iran" angreifen, werde der Iran "schmerzhaft" zurückschlagen, sagte Hossein Salami bei der Beerdigung eines Generals der Revolutionsgarden, der zusammen mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriffe Ende September getötet worden war.

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Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, von denen die meisten abgefangen wurden. Laut Teheran handelte es sich um einen Vergeltungsangriff für die Tötung von Nasrallah. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant wiederum hatte nach dem iranischen Angriff mit einer "tödlichen, präzisen und überraschenden" Reaktion Israels gedroht. Bereits am 13. April hatte der Iran Israel mit Raketen angegriffen. Es war der erste direkte Angriff auf den Erzfeind überhaupt.

Salami nahm bei seiner Rede am Donnerstag auch Bezug auf die Lieferung des US-Raketenabwehrsystems THAAD nach Israel. Washington will seinen Verbündeten damit nach den iranischen Raketenangriffen unterstützen. Das Luftabwehrsystem sei nicht "zuverlässig", sagte Salami. "Wir kennen eure Schwächen. Ihr wisst, wie angreifbar ihr seid", fügte er hinzu.

Auch Irans Außenminister Abbas Araghtschi hatte Israel vor Gegenangriffen gewarnt. Gleichzeitig war er in den vergangenen Wochen in der Bemühung um eine Entschärfung des Konflikts mit Israel in den Libanon Libanon, nach Syrien, Saudi-Arabien, Katar, Irak und in den Oman gereist. Zudem traf er am Mittwoch in Ägypten ein und ist damit der erste iranischer Außenminister seit 2013, der das Land besucht. Kairo versucht seit Monaten gemeinsam mit den USA und Katar zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu vermitteln.

Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die libanesische Hisbollah-Miliz mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon.

In den vergangenen Wochen weiteten die israelischen Streitkräfte ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele massiv aus. Zudem starteten sie vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der Miliz.

E.Schmitt--MP