Britische Landwirte demonstrieren in London gegen Erbschaftssteuerreform
Britische Landwirte haben in London gegen eine geplante Erbschaftssteuerreform demonstriert. Der Bauernverband NFU erwartete am Dienstag rund 1800 Teilnehmer in der Hauptstadt, Traktoren fuhren in der Nähe von Regierungsgebäuden durch die Straßen. Die Reform der Labour-Regierung sieht Einschränkungen der bisherigen 100-prozentigen Ausnahme landwirtschaftlicher Betriebe von der Erbschaftssteuer vor. Ab April 2026 sollen nur noch Besitzwerte bis zu einer Million Pfund (1,2 Millionen Euro) steuerbefreit sein.
Die Debatte darüber ist aufgeheizt. Im Zentrum steht die Frage, wie viele Betriebe tatsächlich von der neuen Erbschaftssteuer betroffen wären. Premierminister Keir Starmer versicherte, dass die"überwiegende Mehrheit" auch künftig nicht erbschaftssteuerpflichtig sei.
Die Regierung geht davon aus, dass der tatsächliche Schwellenwert durch Ausnahmeregelungen auf bis zu drei Millionen Pfund anwächst. Laut Finanzamt wären dann drei Viertel der landwirtschaftlichen Betriebe im Land weiterhin nicht erbschaftssteuerpflichtig.
Der NFU befürchtet hingegen, dass deutlich mehr Betriebe die Steuer zahlen müssen, wenn Land, Eigentum und Gerät berücksichtigt werden. Der Verband verweist auf Zahlen des Landwirtschaftsministeriums, denen zufolge 66 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in England einen Nettowert von mehr als einer Million Pfund haben.
K.Lang--MP