Münchener Post - Militärjunta in Mali weist Frankreichs Botschafter aus

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Militärjunta in Mali weist Frankreichs Botschafter aus
Militärjunta in Mali weist Frankreichs Botschafter aus

Militärjunta in Mali weist Frankreichs Botschafter aus

Die seit Monaten anhaltenden Spannungen zwischen Mali und der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich haben sich mit der Ausweisung des französischen Botschafters weiter verschärft. Der seit 2018 amtierende Botschafter Joël Meyer müsse das Land innerhalb von 72 Stunden verlassen, berichtete das malische Staatsfernsehen am Montag. Die jüngste diplomatische Krise stellt auch die Zukunft der verschiedenen Militärmissionen in Frage, an denen teilweise auch die Bundeswehr beteiligt ist.

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Die französische Regierung bestätigte am Montag lediglich, über die Ausweisung informiert worden zu sein. Der dänische Außenminister Jeppe Kofod sprach Frankreich seine Solidarität aus. Die malische Militärjunta hatte kürzlich erst ein dänisches Kontingent, das den internationalen Militäreinsatz Takuba verstärken sollte, wieder nach Hause geschickt. "Das ist ein unverantwortliches Verhalten, Mali wird seine internationale Glaubwürdigkeit verlieren", schrieb Kofod auf Twitter.

Die malische Junta warf der französischen Regierung "feindliche Äußerungen" und "Provokationen" vor. Die Beziehungen zwischen Mali und der ehemaligen Kolonialmacht hatten sich verschlechtert, nachdem das 2020 durch einen Putsch an die Macht gekommene Militär die für Februar geplanten Wahlen abgesagt hatte. Frankreich wirft Mali vor, dass die Junta engen Kontakt zu russischen Militärberatern unterhalte und russische Söldner der Wagner-Gruppe im Einsatz seien - was Bamako bestreitet.

Die Militärregierung erklärte ihre "Bereitschaft, den Dialog und die Zusammenarbeit mit allen Partnern fortzusetzen, darunter auch Frankreich" - eine klare Botschaft an die französische Regierung, dass sie nicht als wichtigster Partner gelte.

Frankreich hatte unter Präsident François Hollande 2013 Soldaten nach Mali entsandt, um den Vormarsch dschihadistischer Milizen zu stoppen. Sein Nachfolger Emmanuel Macron hat sich bemüht, die Nachbarländer Malis und weitere europäische Staaten in den Kampf gegen die dschihadistischen Milizen miteinzubeziehen.

Derzeit überlappen sich in Mali mehrere internationale Militäreinsätze, unter anderem eine UN-Mission und eine EU-Ausbildungsmission. An beiden ist auch die Bundeswehr mit insgesamt bis zu 1700 Soldaten beteiligt. Frankreich hat von den westlichen Ländern mit Abstand die meisten Soldaten in Mali im Einsatz. Die Nachbarstaaten Malis haben im Januar Sanktionen gegen die Junta verhängt.

A.Roth--MP