

100 Strafverfahren nach propalästinensischer Hörsaalbesetzung in Berlin
Im Zuge der Besetzung eines Hörsaals der Berliner Humboldt-Universität (HU) sind am Mittwoch 95 propalästinensische Aktivisten vorübergehend festgenommen worden. Außerdem wurden 100 Strafermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruches, des besonders schweren Landfriedensbruches, der Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie des Widerstandes gegen Polizeibeamte, wie die Polizei am Donnerstag in Berlin mitteilte.
89 Aktivisten hatten den Hörsaal in Berlin-Mitte am Nachmittag für etwa drei Stunden besetzt, bis die Polizei den von innen verbarrikadierten Saal auf Ersuchen des HU-Präsidiums räumte. Im Inneren seien großflächig die Wände und Inneneinrichgung beschmiert gewesen, teilte die Polizei mit. Auch seien Innentüren und Hörsaalbänke entfernt worden.
Aus den Fenstern des HU-Gebäudes wurden laut Polizei Transparente mit propalästinensischen und die Terrororganisation Hamas verherrlichenden Parolen gehängt. Bei der Räumung wurden zwei Beamte tätlich angegriffen und den Angaben zufolge jeweils an der Hand verletzt. Sie konnten aber im Dienst bleiben.
Die Aktivisten wollten eigenen Aussagen zufolge mit der Besetzung gegen die "unablässige Unterstützung für Israels völkerrechtswidriges Vorgehen in Palästina" protestieren. Auch gegen angedrohte Abschiebungen sollte ein Zeichen gesetzt werden.
G.Vogl--MP