Münchener Post - Mehr als hundert Opfer durch Luftangriffe auf Rebellengebiete im Jemen

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Mehr als hundert Opfer durch Luftangriffe auf Rebellengebiete im Jemen
Mehr als hundert Opfer durch Luftangriffe auf Rebellengebiete im Jemen

Mehr als hundert Opfer durch Luftangriffe auf Rebellengebiete im Jemen

Bei Luftangriffen auf ein Gefängnis und eine strategisch wichtige Stadt in Rebellengebieten des Jemen sind nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz mehr als hundert Menschen getötet oder verletzt worden. Genauere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Angriffe in der Nacht zum Freitag galten demnach dem Gefängnis in Saada und der Hafenstadt Hodeida.

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Zu der Attacke auf das Gefängnis in der Rebellenhochburg Saada im Norden des Landes bekannte sich zunächst niemand. Die Zahl der Opfer werde noch steigen, sagte IKRK-Sprecher Baschir Omar unter Berufung auf Krankenhausangaben.

"Mein Kollege in Saada hat mir berichtet, dass am Ort des Luftangriffs viele Leichen liegen und dass viele vermisst werden", erklärte Ahmed Mahat, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Jemen. "Es ist unmöglich abzuschätzen, wie viele Menschen getötet wurden. Es scheint ein schrecklicher Akt der Gewalt gewesen zu sein." Das Krankenhaus von Saada nahm demnach rund 200 Verletzte auf.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, die im Jemen gegen die schiitischen Huthi-Rebellen kämpft, flog zudem einen Luftangriff auf die von den Rebellen kontrollierte Hafenstadt Hodeida, wo ein Großteil der für den Jemen bestimmten humanitären Hilfsgüter umgeschlagen wird.

Der Angriff habe einer "Drehscheibe der Piraterie und des organisierten Verbrechens" gegolten, teilte die Militärkoalition mit. Nach Angaben der Huthis wurden mehrere Menschen getötet. Landesweit fiel nach dem Angriff das Internet aus, wie die Organisation NetBlocks berichtete.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden.

Am Montag hatten die Huthis erstmals die Vereinigten Arabischen Emirate angegriffen und drei Menschen getötet. Die Militärkoalition flog daraufhin Vergeltungsangriffe, bei denen mindestens 14 Menschen im Jemen getötet wurden.

Mehr als 370.000 Menschen wurden im Jemen-Konflikt bereits getötet, Millionen mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen den Krieg und seine Folgen als schlimmste humanitäre Krise der Welt ein.

H.Erikson--MP