Zehnkampf: Neugebauer lässt mit dem Diskus Punkte liegen
Goldkandidat Leo Neugebauer (Stuttgart) hat bei den Olympischen Spielen die Führung im Zehnkampf zurückerobert, im Diskuswurf aber viele Punkte liegenlassen. Der 24-Jährige schaffte lediglich 53,33 m, bei seinem deutschen Rekord hatte er über vier Meter weiter geworfen. Schon über die 110 m Hürden war Neugebauer mit 14,51 Sekunden etwas unter seinen Möglichkeiten geblieben.
Nach der siebten Disziplin liegt Neugebauer nun mit 72 Punkten vor Tokio-Olympiasieger Damian Warner (Kanada) in Führung, im Kampf um Gold bahnt sich nun ein echter Thriller an. Warner hat vor allem in den letzten beiden Disziplinen Speerwurf und 1500 m Vorteile gegenüber Neugebauer, Europameister Johannes Erm (Estland), die jungen Norweger Markus Rooth und Sander Skotheim, der WM-Dritte Lindon Victor (Granada) sowie Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico sind derzeit die weiteren Kandidaten für die Medaillen.
Für Niklas Kaul läuft es in Paris überhaupt nicht nach Plan, im Zwischenklassement belegt der ehemalige Welt- und Europameister nur Platz 19. Mit seinen Stärken im Speerwurf und über die abschließenden 1500 m kann der Mainzer sicher noch weiter nach vorne kommen, die ersehnte Medaille aber ist außer Reichweite. Till Steinforth (Halle) reiht sich auf Platz 14 ein.
Weltmeister Pierce Lepage (Kanada) und Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) hatten ihren Start verletzungsbedingt absagen müssen.
Gleich bei seinem Olympia-Debüt gilt Neugebauer als Goldkandidat, nachdem der WM-Fünfte Anfang Juni seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte verbessert hatte. Damit war Neugebauer mit großem Vorsprung als Nummer eins der Welt nach Paris gereist.
F.Bauer--MP