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Berechnungen: Ökologische Belastungsgrenze der Erde wird am 1. August erreicht
Berechnungen: Ökologische Belastungsgrenze der Erde wird am 1. August erreicht / Foto: Daniel MUNOZ - AFP/Archiv

Berechnungen: Ökologische Belastungsgrenze der Erde wird am 1. August erreicht

Die Menschheit hat nach Berechnungen von Experten am 1. August den sogenannten Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) erreicht. Wie die Umweltorganisation Germanwatch am Donnerstag mitteilte, ist das der Zeitpunkt, an dem die Weltbevölkerung nach Angaben des Global Footprint Networks alle Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet innerhalb eines Jahres auf natürlichem Wege ersetzen könnte. Bis zum Rest des Jahres leben die Menschen demnach bei der Natur auf Pump.

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"Jahrzehntelang hat die Erdüberlastung fast jedes Jahr zugenommen, seit knapp zehn Jahren pendelt sie nun auf hohem Niveau", erklärte der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals. Allerdings sei ein Wendepunkt zu erkennen. Mithilfe von Erneuerbaren Energieren, Speichertechniken, E-Mobilität und Wärmepumpen könne die Überlastung bald sinken, betonte er. "Aber diese und weitere ermutigende Trends müssen stark beschleunigt werden, um irreversible Klima-Kipppunkte und massive weitere Artenverluste zu verhindern", fügte er hinzu.

Besonders klimaschädlich ist demnach der Flugverkehr - obwohl nach Angaben der Experten mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung nie ein Flugzeug besteigt. Nur ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung sei mit seinem Flugverhalten für einen der großen Treiber der Klimakrise verantwortlich, erklärte der Germanwatch-Referent für klimaneutrale Mobilität, Jacob Rohm. Daher müsse an technischen Lösungen für annähernd klimaneutrales Fliegen "mit Hochdruck" gearbeitet werden.

Der globale Erdüberlastungstag verschiebt sich bereits seit 20 Jahren nahezu kontinuierlich immer weiter nach vorn. 2000 fiel das Datum noch auf den 23. September und lag damit mehr als einen Monat später als heute. Die Corona-Pandemie bewirkte eine Ausnahme: Im Jahr 2020 ließen gedrosselte Wirtschaftsaktivitäten und Lockdown-Maßnahmen insbesondere den CO2-Ausstoß sinken und verzögerten das symbolträchtige Datum bis zum 22. August.

Zur Berechnung stellen die Experten des Global Footprint Network zwei rechnerische Größen gegenüber: zum einen die Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen und zur Aufnahme von Müll und schädlichen Emissionen, zum anderen die Flächen, die durch die Lebensweise der Menschheit verbraucht werden. Um den aktuellen Ressourcenverbrauch nachhaltig decken zu können, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch 1,7 Erden.

P.Mueller--MP