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COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan eröffnet
COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan eröffnet / Foto: Alexander NEMENOV - AFP

COP29 unter schwierigen Vorzeichen: UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan eröffnet

Unter dem Eindruck der bevorstehenden Regierungsübernahme von Donald Trump in den USA sowie zunehmender Klima-Katastrophen in aller Welt hat am Montag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) begonnen. COP29-Präsident Muchtar Babajew sprach zum Auftakt der zweiwöchigen Verhandlungen mit Blick auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens von einem "Moment der Wahrheit". Dieses Jahr steht bei der Weltklimakonferenz die Klimafinanzierung im Mittelpunkt.

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Außerdem wird es um die dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen. "Wir sind auf dem Weg in den Ruin", sagte Babajew in seiner Eröffnungsrede. Der Klimawandel sei "bereits da", es handele sich "nicht um zukünftige Probleme".

Zu den diesjährigen Aufgaben der Delegationen aus fast 200 Ländern gehört es, einen neuen Rahmen für die internationale Klimafinanzierung für die Zeit ab 2025 festzulegen. Bislang gilt für die Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung eine Zusage der reichen Industrieländer von mindestens 100 Milliarden Dollar (93,29 Milliarden Euro) pro Jahr.

Nach Expertenschätzungen wären künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Einige Berechnungen kommen sogar auf 2,4 Billionen Dollar.

Mitgezählt werden nicht nur staatliche, sondern auch privatwirtschaftliche Klimainvestitionen. Vielfach handelt es sich um Kredite, die zurückgezahlt werden müssen. Industriestaaten wie Deutschland dringen darauf, dass sich künftig auch reiche Schwellenländer wie China und die Golfstaaten an den Klimahilfen beteiligen. "Wer eine globale Führungsrolle will, kann sich nicht verstecken", sagte die deutsche Klima-Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). "Wir leben nicht mehr in der Welt der alten Blöcke."

In den Verhandlungen wird es auch um eine dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen. Zunehmende Extremwettersituationen wie unlängst die zerstörerischen Überschwemmungen im Osten Spaniens machen die Gefahren durch die fortschreitende Erderwärmung sichtbar. "Wir sehen, dass jedes Zehntel Grad einen wahnsinnigen Unterschied macht, mit jedem Zehntel Grad kommen mehr Fluten, mehr Instabilität", sagte Morgan im Bayerischen Rundfunk. Deswegen gelte es in Baku, "die Energiewende zu beschleunigen".

Die Konferenz startet allerdings unter schwierigen Vorzeichen. Vor wenigen Tagen gewann der Klimawandel-Leugner Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl vergangenen Dienstag, am 20. Januar tritt er sein Amt an. Es wird erwartet, dass die USA unter Trump erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Außerdem will der Republikaner die Förderung von klimaschädlichem Erdöl und Erdgas in den USA massiv ausweiten.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist wegen des Bruchs der Ampel-Koalition nicht nach Baku, auch einige andere einflussreiche Staats- und Regierungschefs nehmen nicht teil. Zudem ist die Ausrichtung der COP29 in Aserbaidschan wegen der dortigen Menschenrechtslage umstritten.

G.Loibl--MP