Industrie verliert durch Lieferkettenprobleme rund 64 Milliarden Euro an Wertschöpfung
Durch Lieferkettenprobleme ist der deutschen Industrie zwischen Anfang 2021 und Mitte 2022 nach Berechnungen von Forschern ein Wertschöpfungsverlust von rund 64 Milliarden Euro entstanden. Das geht aus einer am Montag in Düsseldorf veröffentlichten Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Demnach litten insbesondere Autohersteller unter einem Mangel an Komponenten für die Produktion.
Auf die Automobilindustrie sei ein Wertschöpfungsverlust von rund 31 Milliarden Euro oder fast der Hälfte der Gesamtsumme entfallen, heißt es in der Studie weiter. Durch den Nachschubmangel fiel demnach die gesamtwirtschaftliche Erholung nach dem Ende der Corona-Restriktionen demnach insgesamt deutlich schwächer aus. Das Bruttoinlandsprodukt hätte sonst Mitte 2022 um 1,5 Prozent höher gelegen.
Laut Studie ist offen, ob der Wertschöpfungsverlust vorübergehend oder dauerhaft ist. Den Expertinnen und Experten zufolge ist der Bestand an Aufträgen nach wie vor sehr hoch. Zugleich steigt durch die zunehmend schwierige Wirtschaftslage wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das Risiko, dass ausstehenden Bestellungen teils storniert werden.
Die globalen Lieferketten sind seit geraumer Zeit gestört - vor allem wegen der Corona-Krise. Im vergangenen Jahr belasteten zudem Vorfälle wie ein feststeckendes Großcontainerschiff im wichtigen Suez-Kanal die Lage.
C.Maier--MP