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Twitter sperrt Kanye West wegen "Anstiftung zur Gewalt"
Twitter sperrt Kanye West wegen "Anstiftung zur Gewalt" / Foto: OLIVIER DOULIERY - AFP/Archiv

Twitter sperrt Kanye West wegen "Anstiftung zur Gewalt"

Der Onlinedienst Twitter hat am Freitag das Konto des Rappers Kanye West gesperrt, nachdem der Musiker ein Bild eines mit einem Hakenkreuz verschränkten Davidsterns gepostet hatte. Wests Konto sei wegen "Anstiftung zur Gewalt" gesperrt worden, erklärte Twitter-Chef Elon Musk. Wegen Wests antisemitischen Äußerungen haben bereits mehrere Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem 45-Jährigen beendet.

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"Nur um das klarzustellen, dieses Konto wird wegen der Anstiftung zu Gewalt gesperrt, nicht wegen eines unvorteilhaften Fotos von mir", schrieb Musk auf Twitter. Er bezog sich damit auf ein zuvor von West veröffentlichtes Bild eines nassen Musks in Badehose mit dem Bildtext: "Lasst uns dies immer als meinen letzten Tweet in Erinnerung behalten."

Wests Hakenkreuz-Post kam wenige Stunden nach einem Interview mit dem bekannten ultrarechten Verschwörungstheoretiker Alex Jones. Darin hatte der Musiker und Modemacher, der sich in Ye umbenannt hat, mit bewundernden Aussagen über Hitler und die Nazis für Empörung gesorgt. "Ich mag Hitler", sagte er mehrmals, und später: "Wir müssen aufhören die Nazis ständig schlechtzumachen [...] Ich liebe Nazis."

Erst kürzlich sorgte der jahrelang mit Reality-TV-Star Kim Kardashian verheiratete West für Aufsehen, als er zusammen mit dem bekannten Antisemiten und Holocaust-Leugner Nick Fuentes bei Ex-Präsident Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida zu Abend aß.

West, der eine Bewerbung für die US-Präsidentschaftswahl 2024 angedeutet hat, hat in der Vergangenheit offen über seine psychischen Gesundheitsprobleme gesprochen. Sein unberechenbares Verhalten der letzten Zeit lässt vermuten, dass der einstige Mode- und Musiktitan in eine verstörende Abwärtsspirale geraten ist.

Der Geschäftsmann West war bereits vor dem Interview nach einer Serie antisemitischer Kommentare von seinen Partnern fallen gelassen worden. Zu ihnen zählen der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, die Modekette Gap sowie die Luxusmarke Balenciaga.

M.Schulz--MP