Forderung nach verstärktem Schutz von Obdachlosen vor Kälte
Angesichts der frostigen Temperaturen in Deutschland hat die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Wohnungslosenhilfe einen verstärkten Schutz von Obdachlosen vor Kälte gefordert. "Der Winter startet erst, und wer auf der Straße lebt, hat oft ein schwaches Immunsystem", erklärte die Organisation am Donnerstag in Berlin. Seit Ende September registrierte die BAG demnach bereits mindestens drei Kältetote.
"Oft haben Menschen auf der Straße Vorerkrankungen, die sie für Kältegrade weniger resilient machen", erklärte Werena Rosenke, Geschäftsführerin der BAG Wohnungslosenhilfe. Die zivilgesellschaftlichen Verbände hätte ihre Hilfe wie Kältebusse oder geheizte Aufenthaltsräume zwar bereits hochgefahren. Gefordert seien aber jetzt die Kommunen, jedoch auch jeder Einzelne.
Angesichts der erhöhten Infektionsrisiken für Atemwegserkrankungen und der niedrigen Temperaturen bedürfe es "einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik und Zivilgesellschaft, um Menschen vor dem grausamen Tod in Kälte und Einsamkeit zu schützen". Bei Bedarf müssten auch leerstehende Hotels angemietet oder U-Bahnstationen geöffnet werden, forderte die BAG.
A.Schneider--MP