Deutschland nimmt 48 Asylsuchende aus Zypern auf
Zypern hat im Rahmen eines Pilotprojekts am Montag 48 Asylbewerber nach Deutschland umverteilt. Das zypriotische Innenministerium erklärte, dass die Schutzsuchenden im Zuge des freiwilligen "Solidaritätsmechanismus" zur Entlastung von südlichen EU-Staaten nach Deutschland umgesiedelt würden.
"Dies ist die erste einer Reihe von Überstellungen, die in den kommenden Monaten stattfinden werden", hieß es in einer Erklärung des Innenministeriums. Deutschland habe die Aufnahme von 500 Antragstellern zugesagt. Die Umverteilung sei "in Zusammenarbeit mit der EU-Asylbehörde Easo, der Europäischen Kommission, der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und den deutschen Behörden" erfolgt. Finanziert werden die Umsiedlungen von der EU und der UN-Migrationsbehörde IOM.
Nach Angaben der deutschen Botschaft in Nikosia handelt es sich bei der ersten Gruppe um Asylbewerber aus Syrien und Afghanistan. Botschafterin Anke Schlimm erklärte, die erste Umsiedlung sei "nur der Anfang", Deutschland wolle bald weitere Menschen aufnehmen, um Zypern zu entlasten.
Die Mittelmeerinsel hat nach eigenen Angaben gemessen an der Bevölkerung die meisten Asylanträge pro Jahr in der EU. Demnach sind aktuell sechs Prozent der 915.000 Einwohner der Insel Schutzsuchende. Laut Innenministerium hatten bis Oktober 2022 insgesamt 18.345 Menschen einen Asylantrag gestellt. Im gesamten Jahr 2021 waren es 13.325.
W.F.Walter--MP