Bei Frankreichs Stromversorgung im Winter entspannt sich die Lage leicht
In Frankreich hat sich die Lage mit Blick auf die Stromversorgung während dieses Winters leicht entspannt. Der Netzbetreiber RTE rechnet nicht mehr mit bis zu fünf, sondern nur noch mit bis zu drei kritischen Situationen, in denen es möglicherweise zu stundenweisen Stromausfällen kommen kann. "Frankreich beginnt die kälteste Winterzeit besser vorbereitet als zuvor", erklärte RTE am Dienstag.
Grund dafür sei zum einen der geringere Stromverbrauch, er sei in den vergangenen vier Wochen um neun Prozent gesunken. Dies sei sowohl der Industrie als auch den Haushalten zu verdanken. Außerdem hätten sich die Talsperren, die zur Stromversorgung durch Wasserkraft beitragen, nach der langen Dürre des Sommers nun wieder gefüllt.
Die Gasreserven seien auch noch zu 85 Prozent gefüllt, da die ungewöhnlich hohen Temperaturen im Herbst den Beginn der Heizperiode herausgezögert haben. Frankreich habe zudem in den vergangenen Wochen so viel Strom importiert wie nie zuvor, insgesamt 15 Gigawatt, unter anderem aus Deutschland.
Zudem fahre der Konzern EDF nach und nach die Atomkraftwerke wieder hoch, die wegen Wartungsarbeiten und technischer Probleme abgeschaltet waren. Seit Mitte Dezember hat die Kapazität laut RTE wieder 40 Gigawatt erreicht, von möglichen 63 Gigawatt.
Die französische Regierung mahnt die Industrie und Bevölkerung seit Monaten zum Energiesparen. Eine App, die in Echtzeit über die Auslastung des Netzes informiert, soll bei Versorgungsengpässen genutzt werden, um die Bevölkerung über mögliche Stromausfälle am folgenden Tag zu informieren. "Aber wir haben die Mittel, Stromausfälle zu verhindern", betonte RTE-Chef Thomas Veyrenc.
G.Vogl--MP