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Ostdeutschland liegt bei Digitalisierung deutlich zurück
Ostdeutschland liegt bei Digitalisierung deutlich zurück / Foto: Loic VENANCE - AFP/Archiv

Ostdeutschland liegt bei Digitalisierung deutlich zurück

Ostdeutschland hat mit Ausnahme von Berlin einen deutlich größeren Nachholbedarf bei der Digitalisierung als die westlichen Bundesländer. "Im Bereich der Digitalisierung und konkret bei der Datenbewirtschaftung liegen die ostdeutschen Flächenländer erheblich zurück", erklärte das Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) am Mittwoch. Für die wirtschaftlichen Angleichung von Ost und West seien bei der Datenverarbeitung der Firmen oder auch beim Breitbandausbau erhebliche Anstrengungen nötig.

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Die Forscher erhoben in einer Befragung die Fähigkeit zur Datenbewirtschaftung der Unternehmen. Gezeigt habe dies zum einen, dass es "in den ostdeutschen Flächenländern einen spürbaren Rückstand bei der Datenbewirtschaftung der Unternehmen gibt und andererseits Berlin hier führend ist", erklärte das IW. Auch die Breitbandverfügbarkeit als Voraussetzung für digitale Anwendungen sei in den ostdeutschen Flächenländern unterdurchschnittlich ausgeprägt.

Zugleich betonten die Forscher die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung der Datenbewirtschaftung: "Unternehmen sollten möglichst viele Daten digital speichern, verarbeiten und vielseitig nutzen, denn nur in einer angemessenen Nutzung entfaltet sich der tatsächliche Mehrwert." Das gelte etwa für interne Produktions- und Prozessdaten sowie externe Nutzungs- und Stammdaten von Kunden.

Die IW-Forscher unterstrichen, dass die meisten der befragten Unternehmen sowohl im Osten als auch im Westen bislang nicht in der Lage seien, Daten effizient zu bewirtschaften. Deutschlandweit beträgt der Anteil demnach lediglich 29 Prozent. Allerdings sinkt er in Ostdeutschland abgesehen von Sachsen (24 Prozent) und Berlin (44 Prozent) auf deutlich unter 20 Prozent.

"Eine stärkere Digitalwirtschaft in Ostdeutschland auch jenseits des bereits entwickelten Berliner Clusters und der entstehenden Zentren in Sachsen bleibt ein wichtiger Baustein, um weitere Produktivitätsfortschritte zu erzielen und die wirtschaftliche Konvergenz voranzutreiben", hieß es in der Studie. Angesichts schwächerer Investitionen, einer ungünstigen Demografie und einer kleinbetrieblich-mittelständischen Größenstruktur seien dafür "besondere Anstrengungen notwendig". Zum einen sollten technologieorientierte Unternehmen angesiedelt und zum anderen die Digitalisierung in den bestehenden Betrieben beschleunigt werden.

P.Walsh--MP