Lindner rechnet mit dauerhaft hohen Energiepreisen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) rechnet mit dauerhaft hohen Energiepreisen. "Es wird ein neues Normal sein. Gas über die Flüssiggasterminals ist schon aus logistischen Gründen teurer als das russische Pipeline-Gas", sagte Lindner der "Bild am Sonntag. "Das Preisniveau bleibt also höher, aber ohne ruinöse Spitzen."
Lindner bekräftigte die Erwartung der Bundesregierung für leicht rückläufige Inflationsraten: "Für 2023 rechnen wir mit sieben Prozent, aber 2024 und danach sinken die Zahlen laut den Prognosen weiter." Ziel blieben zwei Prozent. Das müsse für die Europäische Zentralbank und die Bundesregierung höchste Priorität haben, "denn dauerhaft hohe Inflation würde unser wirtschaftliches Fundament unterspülen", sagte Lindner weiter.
Die Bekämpfung der Inflation ist im neuen Jahr auch für die meisten Menschen in Deutschland ein politisch wichtiges Thema. In einer Umfrage des Instituts Insa für die "Bild am Sonntag" sagten 63 Prozent der Befragten, die Bekämpfung der Inflation sei eines der wichtigsten Themen, "die die Bundesregierung im Jahr 2023 anpacken muss". Vor allem bei Unions-Wählern (69 Prozent) und über 50-Jährigen (71 Prozent) hat die Inflationsbekämpfung demnach Priorität.
Auf dem zweiten Platz folgte die Sicherung der Energieversorgung (61 Prozent), auf den Plätzen drei bis fünf mit jeweils rund 54 Prozent die Bekämpfung des Pflegenotstandes, die Sicherung der Rente sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Die Bekämpfung der Corona-Pandemie halten nur noch 21 Prozent für ein wichtiges Thema.
D.Johannsen--MP