Münchener Post - Zwei Festnahmen in den USA nach Angriff auf Umspannwerke

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Zwei Festnahmen in den USA nach Angriff auf Umspannwerke
Zwei Festnahmen in den USA nach Angriff auf Umspannwerke / Foto: Brandon Bell - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Zwei Festnahmen in den USA nach Angriff auf Umspannwerke

In den USA sind zwei Verdächtige im Zusammenhang mit den Angriffen auf vier Strom-Umspannwerke an Weihnachten festgenommen worden. Laut der bei Gericht in Tacoma im Westküstenstaat Washington eingereichten Anklageschrift waren die Männer in vier verschiedene Umspannwerke eingebrochen und hatten versucht, die Schalter zu manipulieren, um sie abzuschalten. Ihnen wird nun Verschwörung zur Beschädigung von Energieanlagen und der Besitz nicht registrierter Schusswaffen vorgeworfen.

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Der Angriff hatte möglicherweise einen rein kriminellen und keinen - wie bislang befürchtet - rechtsextremistischen Hintergrund: Nach Justizangaben gestand einer der Angeklagten die Einbrüche und sagte, er und sein mutmaßlicher Komplize hätten die Stromversorgung unterbrechen wollen, um danach einen auszurauben. Der Angeklagte sagte demnach auch aus, nach dem Angriff auf die Umspannwerke seien die beiden in ein Geschäft eingebrochen, um eine Kasse zu stehlen.

Die beiden Verdächtigen im Alter von 32 und 40 Jahren seien unter anderem aufgrund von Handyaufzeichnungen identifiziert worden, teilten die Behörden mit. Bei ihnen seien zwei nicht registrierte Schusswaffen beschlagnahmt worden.

Nach den Angriffen auf die Umschaltwerke am 25. Dezember war in rund 15.000 Haushalten in der Hafenstadt Tacoma südlich von Seattle der Strom ausgefallen Der Schaden beläuft sich nach Behördenangaben auf rund drei Millionen Dollar (rund 2,8 Millionen Euro).

Warum die Männer vier Umspannwerke beschädigt hatten und nur in ein Geschäft eingebrochen waren, ging aus der Anklageschrift nicht hervor. Die Ermittlungen übernahm laut Justiz eine auf Extremismus spezialisierte Einheit der Bundespolizei FBI.

US-Regierungsvertreter hatten in den vergangenen Monaten gewarnt, Neonazis könnten das Stromnetz des Landes ins Visier nehmen.

Bereits Anfang Dezember waren im US-Bundesstaat North Carolina 45.000 Haushalte und Unternehmen ohne Strom, nachdem zwei Umspannwerke durch Schüsse beschädigt worden waren. Im Februar 2022 hatten drei Männer mit Verbindungen in die Neonazi-Szene im Bundesstaat Ohio Pläne gestanden, mit Gewehren und Sprengstoff an verschiedenen Orten Kraftwerke zu beschädigen.

Im Jahr 2021 waren in North Carolina fünf Männer beschuldigt worden, Anschläge auf Kraftwerke geplant zu haben. Sie sollen Neonazi-Gruppen angehört haben.

S.Kraus--MP