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Foodwatch fordert weitgehendes Verbot von Werbung für ungesundes Essen
Foodwatch fordert weitgehendes Verbot von Werbung für ungesundes Essen / Foto: FRANK PERRY - AFP/Archiv

Foodwatch fordert weitgehendes Verbot von Werbung für ungesundes Essen

Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert wegen des allgemein hohen Anteils von Kindern unter den Fernsehzuschauern ein weitgehendes Verbot der Werbung für ungesunde Lebensmittel. Eine Auswertung der Universität Hamburg habe ergeben, dass Kinder, die regelmäßig fernsehen, insbesondere im Abendprogramm viele Werbespots für ungesunde Snacks und Süßigkeiten sehen, erklärte die Organisation am Donnerstag. Dies unterstreiche die Notwendigkeit eines generellen Werbeverbots für ungesunde Lebensmittel zwischen 06.00 und 23.00 Uhr.

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Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf, um an Kinder gerichtete Werbung für Ungesundes zu beschränken. Im Koalitionsvertrag haben die Ampel-Parteien ein Verbot von speziell "an Kinder gerichteter Werbung" vereinbart. Dieses soll demnach "bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige" gelten.

Foodwatch kritisiert dies als unzureichend. Sehr süße oder fetthaltige Lebensmittel sollten nach Ansicht der Organisation generell im Fernsehen und im Internet zwischen 06.00 Uhr und 23.00 Uhr nicht mehr beworben werden dürfen, denn "fast die Hälfte der Werbung für ungesunde Lebensmittel, die Kinder im Fernsehen wahrnehmen, läuft zur abendlichen Primetime". Dies habe eine Auswertung des Experten für Kindermarketing der Universität Hamburg, Tobias Efferz, ergeben.

Die Verbraucherschützer verweisen zudem auf Daten der AGF Videoforschung, wonach "jede dritte der unter Kindern beliebtesten TV-Sendungen kein klassisches Kinderformat, sondern eine zur Primetime ausgestrahlte Unterhaltungssendung, ein Familienfilm oder eine Sportübertragung" ist.

Auch Kinder- und Jugendärzte sowie Krankenkassen sprechen sich für ein Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Lebensmittel aus. "Werbebeschränkungen für ungesunde Kinder-Lebensmittel in TV, Radio und Streaming-Diensten müssen verpflichtend werden", erklärte am Mittwoch die AOK-Bundesverbandsvorsitzende Carola Reimann. Sie forderte jedoch auch eine verpflichtende Verringerung des Zuckergehaltes in Fertigprodukten. Werbewirtschaft und Lebensmittelbranche verweisen stets darauf, dass es für Übergewicht bei Kindern zahlreiche Faktoren gebe - beispielsweise Bewegungsmangel.

E.Schmitt--MP