DIHK: Fachkräfteengpässe nehmen zu - rund zwei Millionen Jobs vakant
Der Fachkräftemangel in Deutschland verschärft sich immer weiter: 53 Prozent und damit mehr als jedes zweite von 22.000 an einer Umfrage teilnehmenden Unternehmen kann Stellen zumindest teilweise nicht besetzen, weil die Arbeitskräfte fehlen, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Donnerstag mitteilte. In der Vorumfrage vom Herbst 2021 bei einer deutlich besseren Erwartung der Wirtschaftsentwicklung waren es 51 Prozent.
Der Mangel an Fachkräften habe sich verschärft, "obwohl die Betriebe vielfach ein wirtschaftlich schwieriges Jahr erwarten und ihre Personalplanung heruntergeschraubt haben", beklagte der DIHK. Deutliche Engpässe gibt es in der Industrie und in der Bauwirtschaft (jeweils 58 Prozent), wie es im neuen Fachkräftereport heißt. Bei den Gesundheits- und Sozialdienstleistern berichteten sogar 71 Prozent von Problemen, bei den Logistikbetrieben fehlen vor allem Fahrer und im Gastgewerbe führt fehlendes Personal zu Einschränkungen bei Öffnungszeiten und Angebot.
Der DIHK geht davon aus, dass durch den Mangel in Deutschland rund zwei Millionen Arbeitsplätze vakant bleiben. Dadurch gehe eine Wertschöpfung von fast 100 Milliarden Euro verloren. In Kombination mit den hohen Energiepreisen und den Herausforderungen in Richtung Klimaneutralität drohe eine Verlagerung von Produktion und Dienstleistungen ins Ausland, warnte der DIHK.
Dringend nötig seien weitere Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Erwerbsbeteiligung Älterer, forderte der DIHK. Die befragten Firmen wünschen sich demnach vor allem einen Abbau von Bürokratie.
H.Klein--MP