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Mehr als 60 Staaten bekennen sich zu nachhaltiger Ernährungswirtschaft
Mehr als 60 Staaten bekennen sich zu nachhaltiger Ernährungswirtschaft / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Mehr als 60 Staaten bekennen sich zu nachhaltiger Ernährungswirtschaft

Bei einem Gipfeltreffen in Berlin haben sich Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 60 Staaten zu einer nachhaltigen Lebensmittelwirtschaft bekannt. "Wir verpflichten uns, nachhaltige, inklusive, effiziente und widerstandsfähige Ernährungssysteme zu fördern", heißt es in der am Samstag veröffentlichten Abschlusserklärung der Berliner Agrarministerkonferenz mit 64 Teilnehmerstaaten.

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Der Agrar- und Lebensmittelsektor solle in die Lage versetzt werden, "nachhaltig zu produzieren, sich an neue Gegebenheiten anzupassen, seine Fähigkeiten zur Risikobewältigung zu verbessern, bestehende Ungleichheiten abzubauen und sich zügig und umfassender von Krisen zu erholen", heißt es in dem Dokument weiter. Dazu müsse unter anderem sichergestellt werden, "dass Landwirtschaft sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich tragfähig ist und ein hinreichendes Einkommen sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen" biete.

Die Ministerinnen und Minister verpflichten sich außerdem, "gesunde, erschwingliche Ernährungsweisen zu fördern und unser Augenmerk auf verantwortungsvolle Lebensmittelproduktionsstrukturen und Verbrauchsgewohnheiten zu richten". Es sei wichtig, "die Vielfalt lokal und nachhaltig produzierter Lebensmittel zu fördern".

Eine "grundlegende Bedeutung" hätten außerdem die Anpassung der Branche an den Klimawandel und der "Klimaschutz in den Landwirtschafts- und Ernährungssystemen". Aktivitäten im Bereich der Landwirtschaft und der Landnutzung, "mit Hilfe derer das 1,5-Grad-Ziel erreichbar bleiben soll", würden ausgebaut und unterstützt.

In der Erklärung gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein - allerdings herrschte hier keine Einigkeit: "Die meisten Mitglieder verurteilten den Krieg in der Ukraine auf das Schärfste und betonten, dass er immenses menschliches Leid verursacht und bestehende Verwundbarkeiten der Weltwirtschaft verstärkt", heißt es in dem Kommuniqué über das Treffen in Berlin.

Auf eine etwas allgemeinere Formulierung konnten die 64 Staaten sich offenkundig verständigen: "Wir sind zutiefst besorgt angesichts der zunehmenden und andauernden Konflikte in der Welt, die gravierende Folgen für die Ernährungssicherheit und -qualität haben", heißt es in der Erklärung. "Wir sind zutiefst beunruhigt angesichts der jüngsten Abwärtsentwicklungen im Hinblick auf die globale Ernährungssicherheit und -qualität."

Gastgeber Cem Özdemir (Grüne) zeigte sich überzeugt, dass von dem Treffen in Berlin ein "deutliches Signal in die Welt" gesendet worden sei: Die zuständigen Ministerinnen und Minister "wollen gemeinsam die Agrar- und Ernährungssysteme transformieren, um das Recht auf Nahrung für alle dauerhaft zu verwirklichen".

Der Bundeslandwirtschaftsminister fordert zugleich: "Wir müssen weg vom kurzfristigen Krisenhopping, unsere Unterstützung muss langfristig wirken." Die landwirtschaftliche Entwicklung müsse weltweit gestärkt werden. "Getreidesilos bauen statt Getreidesäcke schicken - darum muss es gehen", fasste Özdemir zusammen.

Die Berliner Agrarministerkonferenz ist nach Angaben der Bundesregierung das weltweit größte Agrarministertreffen. Sie wird jährlich parallel zur Internationalen Grünen Woche abgehalten - in diesem Jahr zum 15. Mal.

A.Roth--MP