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Studie: Berlin könnte erheblichen Teil seines Gemüsebedarfs selbst decken
Studie: Berlin könnte erheblichen Teil seines Gemüsebedarfs selbst decken / Foto: Charly TRIBALLEAU - AFP/Archiv

Studie: Berlin könnte erheblichen Teil seines Gemüsebedarfs selbst decken

Berlin könnte laut einer aktuellen Studie einen beträchtlichen Teil seines Gemüsebedarfs selbst decken, wenn hierfür nicht genutzte Flächen verwendet würden. Genannt werden in der Analyse nach Angaben des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) etwa Flachdächer, Kleingärten, nicht mehr genutzte Friedhofsareale oder auch Supermarktparkplätze. Potenziell stünden in der Hauptstadt bis zu 4000 Hektar für den Gemüseanbau zur Verfügung.

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Dies seien fast fünf Prozent der Gesamtfläche der Stadt, heißt es in der Studie, die in der April-Ausgabe der Zeitschrift Sustainable Cities and Society erscheinen soll. "Bis zu 80 Prozent des Berliner Gemüsebedarfs könnten lokal gedeckt werden, falls all diese Flächen für urbanes Gärtnern genutzt würden", erklärte Mitautor Diego Rybski, der am PIK und am Wuppertal Institut tätig ist und Mitglied des Complexity Science Hub Wien ist.

Allerdings räumen die beteiligten Forscherinnen und Forscher ein, dass die Nutzung der theoretisch verfügbaren Flächen mit erheblichen Herausforderungen verbunden wäre. So wären beispielsweise Investitionen in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro erforderlich, Klärungsbedarf gebe es auch hinsichtlich des benötigten Personals und der Bewässerung. Auch wären die Herstellungskosten für das Gemüse aus Berlin relativ hoch - je nach Ertragslage wird in der Studie von zwei bis zehn Euro pro Kilogramm ausgegangen.

Doch auch "wenn nur ein Bruchteil der theoretisch verfügbaren Fläche für den Gemüseanbau in Berlin genutzt würde, wäre das schon eine wichtige Veränderung, um Emissionen aus dem weltweiten Lebensmitteltransport zu vermeiden", erklärte Ko-Autor Prajal Pradhan. "Städtische Landwirtschaft reduziert außerdem urbane Wärmeinseln und kann die biologische Vielfalt schützen", gab er weiter zu bedenken. Allerdings setze dies eine nachhaltige Bewirtschaftung voraus.

G.Loibl--MP