IAB-Studie: Hohe Preise belasten Betriebe - Ausblick eingetrübt
Die Mehrheit der Betriebe in Deutschland ist einer Untersuchung zufolge im vergangenen Jahr von hohen Preisen und Knappheiten belastet gewesen. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte, wirkten sich die Kosten für Energie, Rohstoffe und Vorleistungen bei 61 Prozent der befragten Unternehmen negativ aus. Etwas mehr als im Vorjahr schauten 2023 pessimistisch auf das Geschäftsjahr.
Laut der Studie gaben 20 Prozent der Betriebe an, im abgelaufenen Jahr nicht durch die veränderten Preise und Knappheiten betroffen gewesen zu sein, jeweils neun Prozent konnten die Situation schlecht einschätzen oder sagten, dass sich negative und positive Auswirkungen in etwa die Waage halten. Ein Prozent gab an, dass die Auswirkungen positiv waren.
Am deutlichsten belastend empfanden die wirtschaftlich betroffenen Betriebe 2023 die gestiegenen Kosten bei Energie und Treibstoffen, aber auch teurere Rohstoffe und gestiegene Personalkosten hatten laut IAB einen starken Einfluss. Der Anteil negativ betroffener Betriebe war demnach in der Landwirtschaft, in der Gastronomie und im Verarbeitenden Gewerbe besonders hoch.
"Im zeitlichen Vergleich fällt auf, dass zunehmend mehr Betriebe pessimistisch auf das laufende Geschäftsjahr blicken", erklärte IAB-Forscherin Barbara Schwengler. 23 Prozent aller Betriebe erwarteten demnach für das Geschäftsjahr 2023 ein sinkendes Geschäftsvolumen. Seit vier Jahren in Folge würden damit die Geschäftserwartungen deutlich schlechter als vor der Corona-Pandemie eingeschätzt.
Die Studie beruht auf Daten einer laut IAB jährlich stattfindenden Befragung von rund 15.000 Betrieben aller Branchen und Größen.
G.Loibl--MP