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Report: Junge Familien trotz vielfältiger Krisen vergleichsweise zuversichtlich
Report: Junge Familien trotz vielfältiger Krisen vergleichsweise zuversichtlich / Foto: Odd ANDERSEN - AFP/Archiv

Report: Junge Familien trotz vielfältiger Krisen vergleichsweise zuversichtlich

Familien mit minderjährigen Kindern schauen dem Familienreport 2024 zufolge vergleichsweise zuversichtlich in die Zukunft. Und das, obwohl die Krisen der vergangenen Jahre Familien besonders stark getroffen hätten, wie der am Dienstag vom Bundesfamilienministerium herausgegebene Report ergab. Demnach freuen sich 46 Prozent auf die Zukunft, im Vergleich zu 42 Prozent im Bevölkerungsdurchschnitt. Ein Ergebnis des Reports ist, dass familiäre Beziehungen Halt in Zeiten des Umbruchs geben.

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Im Bevölkerungsdurchschnitt gaben 82 Prozent an, dass sie in schwierigen Zeiten Hilfe in der Familie finden. Menschen mit Kindern im Haushalt sind zudem insgesamt zufriedener als Menschen ohne eigene Kinder, wie der Report weiter ergab.

Dem Bericht zufolge begrüßen 70 Prozent die Einführung einer Kindergrundsicherung, deren Ausgestaltung in der Ampel-Koalition allerdings noch strittig ist. Die 2023 erfolge Erhöhung des Kindergelds finden 92 Prozent der Eltern gut.

Das Leben von Familien in Ost- und Westdeutschland unterscheidet sich dem Report zufolge nach wie vor. So leben in Ostdeutschland mehr Alleinerziehende (25 Prozent versus 19 Prozent) und mehr nicht verheiratete Eltern (21 Prozent versus zehn Prozent) als in Westdeutschland.

Die Quote der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuungen ist dem Report zufolge wieder gestiegen, und zwar auf 36,4 Prozent im Jahr 2023. Im Vergleich zum Jahr 2006 habe sich die Betreuungsquote fast verdreifacht.

Ein weiteres Ergebnis des Familienreports ist, dass Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen als noch vor zehn Jahren. Bei Vätern sind es demnach 28 Minuten mehr am Tag, bei Müttern 33 Minuten. Dennoch "schultern Mütter weiterhin den Großteil der Kinderbetreuung". 75 Prozent der Mütter in Paarfamilien übernehmen den Großteil der Kinderbetreuung, aber nur 48 Prozent finden das ideal.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sieht in dem Report "Rückenwind" für die Familienpolitik der Regierung. "Wenn mehr als 90 Prozent der Befragten etwa die Kindergelderhöhung befürworten, dann ist das ein starkes Zeichen." Sie verwies darauf, dass die im Vorjahr erfolgte Kindergelderhöhung die größte seit Mitte der 90er Jahre gewesen sei.

"Damit konnten wir auch der Inflationsentwicklung der vergangenen Jahre entgegenwirken", so Paus. Sie begrüßte zudem die hohe Zustimmung zu den aktuellen familienpolitischen Vorhaben. Neben finanzieller Unterstützung brauchten Familien auch gute Betreuungsangebote, das Kita-Qualitätsgesetz solle daher fortgeführt werden. "Der Fokus liegt bei einem besseren Personalschlüssel, bei der Sprachförderung sowie der dringend benötigten Gewinnung und Sicherung von Fachkräften", so Paus.

Der Familienreport wird vom Bundesfamilienministerium herausgegeben und erscheint seit 2009; bis 2014 jährlich, seitdem alle zwei bis drei Jahre. Zuletzt erschien der Familienreport im Dezember 2020.

F.Hartmann--MP