Mercedes-Beschäftigte in Alabama stimmen gegen gewerkschaftliche Vertretung
Die Beschäftigten von Mercedes-Werken im US-Bundesstaat Alabama haben mehrheitlich gegen eine gewerkschaftliche Vertretung gestimmt. Nach Angaben des National Labor Relations Board (NLRB) vom Freitag, das als unabhängige US-Bundesbehörde die Beziehungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern überwacht, lehnten 56 Prozent der Beschäftigten den Vorstoß der US-Autogewerkschaft Union Auto Workers (UAW) ab, 44 Prozent stimmten demnach dafür. Das Ergebnis ist ein Rückschlag für die UAW, der es Mitte April erstmals gelungen war, in den US-Südstaaten mit Volkswagen bei einem ausländischen Hersteller einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Die UAW war im gewerkschaftsskeptischen Süden der USA mehrfach damit gescheitert, Beschäftigte in Abstimmungen hinter sich zu scharen. Auch bei VW im Bundesstaat Tennessee war sie bei zwei vorherigen Anläufen nicht erfolgreich.
Beim NLRB waren zuletzt Beschwerden von Mercedes-Beschäftigten aus Alabama eingegangen, die unter anderem unfaire Maßnahmen des Unternehmens wegen ihrer Gewerkschaftsaktivitäten monieren. Zudem hat die UAW eine Beschwerde nach dem deutschen Lieferkettengesetz wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverstöße eingereicht, die auch das Recht auf gewerkschaftliche Organisation umfassen. Eine Sprecherin von Mercedes-Benz US International (MBUSI) hatte hingegen erklärt, das Unternehmen respektiere "die Wahl unserer Teammitglieder, sich gewerkschaftlich zu organisieren, voll und ganz".
A.Kenny--MP